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Chaldäische Orakel


Nach der Ausgabe von W. Wynn Westcott 1895 frei ins Deutsche übertragen von Lorenzo Ravagli

Ursache. Gott

Vater. Geist. Feuer. Monade. Dyade. Triade.

1. Gott aber trägt in seinen symbolischen Darstellungen das Haupt eines Falken. Er ist der Erste; er ist unzerstörbar, ewig, ungezeugt, unteilbar und unvergleichlich. Er ist der Spender alles Guten, der Beste von allen, der Weiseste unter den Weisen. Er ist der Vater der Gleichheit und Gerechtigkeit. Er weiß alles und ist vollkommen. Er ist die Quelle der Heiligen Philosophie.

Eusebius, Praeparatio Evangelica, liber. I., Kap. X.

2. Die Theurgen verehren Gott in zweierlei Gestalt: als Ältesten und Jüngsten. Sie symbolisieren ihn durch einen vollkommenen Kreis, und sagen, er sei ewig. Er umgreife mit seinem Verstehen alles, was sich in der bewegten Welt befinde; er besitze eine unermessliche Macht und durchdringe das Universum spiralförmig.

Proclus über Platos Timaeus 244.  Z. oder T.

3. Der Schöpfer des Universums ist ewig, grenzenlos, jung und alt, und seine Fülle breitet sich spiralförmig aus.

4. Das ewige Äon ist laut dem Orakel die Ursache niemals endenden Lebens, unerschöpflicher Macht und Energie.

5. Der unerforschliche Gott wird von den Sehern auch »der Schweigende« genannt. Sie behaupten, er sei Geist und die menschlichen Seelen vermöchten ihn nur durch den Geist zu erkennen.

Proclus, in Theologiam Platonis, 321. T.

6. Die Chaldäer nennen Gott Dionysos (oder Bacchus), die Phönizier Iao (was geistiges Licht bedeutet), andere nennen ihn Sabaoth, was bedeutet, dass er jenseits der sieben Planeten thront. Daher können wir ihn mit dem Demiurgen gleichsetzen.

Lydus, De Mensibus, 83. T.

7. Der in seinem Urwesen alle Dinge enthält, west selbst jenseits aller Dinge.

Proclus, in Theologiam Platonis, 212. T.

8. Er umgreift und begrenzt alle Dinge.

Proclus, in Theologiam Platonis, 386. T.

9. Denn nichts Unvollkommenes entspringt aus dem väterlichen Urgrund.

Psellus, 38; Pletho. 2.

10. Der Vater goss nicht Furcht aus, sondern gießt unmittelbare Gewissheit ein.

Pletho. Z.

11. Der Vater erkennt sich selbst und hat sein Feuer nicht in seinem Geist zurückbehalten.

Psellus, 30; Pletho, 33. Z.

12. Der Geist aber, der von göttlicher Kraft erfüllt ist, bevor diese Kraft zu wirken begann, ließ, als er in den Tiefen des Vaters, im Allerheiligsten ruhte, das Schweigen entstehen, noch bevor er selbst in Erscheinung trat.

Proclus, in Tim., 167. T.

13. Alle Dinge sind aus diesem Urfeuer hervorgegangen. Der Vater, der erste Geist, vollendete alle Dinge und übergab sie dem zweiten Geist, den alle Völker als das Urprinzip kennen.

Psellus, 24; Pletho, 30. Z.

14. Der zweite Geist regiert die Welt des Empyräums.

Damascius, De Principiis. T.

15. Was der Geist ausspricht, ist aus seiner Erkenntnis geboren.

Psellus, 35. Z.

16. Macht haben Viele, aber der Geist kommt von dem Einen.

Proclus, in Platonis Theologiam, 365. T.

17. Der Geist des Vaters durchdringt die erhabenen Sphären, die im nieversiegenden, ewigen Feuer erstrahlen.

Proclus, über Platos Cratylus.  T.

18. Nachdem ich die Kraft des Vaters in mich aufgenommen habe, herrsche ich, die Seele, über alle Dinge und belebe sie ...

Denn er pflanzte der Seele den Geist ein und die Seele pflanzte er in einen dichten Leib; wahrlich, der Vater der Götter und Menschen pflanzte uns beides ein.

Proclus, in Tim. Plat., 124.  Z. oder T.

19. Die Geschöpfe der Natur sind vom geistigen Licht des Vaters erfüllt. Denn die Weltseele schmückte den schmucklosen Himmel und sie tat dies, indem sie auf das göttliche Urbild hinblickte. Auf diese Weise errichtete sie ihr Königreich im Himmel.

Proclus, in Tim., 106. Z. oder T.

20. Die Weltseele, dieses strahlende Feuer, ist durch die Macht des Vaters unsterblich, sie herrscht über das Leben und erfüllt mit ihrer Kraft die vielen Hohlräume des Schoßes der Welt

Psellus, 28; Pletho, 11. Z.

21. Durch ihr Netz miteinander verbundener Kraftlinien vollbringt sie ihr Werk im unauslöschlichen Feuer.

Proclus in Politica, p. 399. Z. oder T.

22. Nicht in den Stoff goss das Feuer, das aus dem göttlichen Urwesen stammt, dessen Gestaltungskraft ein, sondern in den Geist; denn der Gestalter dieser erhabenen Welt des Lichtes ist das erhabenste aller Geistwesen.

Proclus, in Theologiam, 333, and in Tim., 157. T.

23. Jenes erhabene Geistwesen, das als erstes aus dem Geist Gottes hervorging, verschleierte das eine Feuer mit dem anderen, indem es beide miteinander verband, und vermischte so das Geschaffene, um den ungetrübten Glanz seines eigenen Feuers für sich zu behalten.

Proclus, in Parmenidem Platonis. T.

24. Und von dorther erhob sich ein Wirbelwind aus Feuer, der den Glanz der aufblitzenden Flammen nach unten trieb, wo sie die Abgründe des Kosmos durchdrangen; deshalb leuchten ihre bewunderungswürdigen Strahlen noch immer von dort herab.

Proclus, in Theologiam Platonis, 171 and 172. T.

25. Die väterliche Monade existierte als erstes und sie existiert noch immer.

Proclus, in Euclidem, 27.  T.

26. Sobald sich die Monade ausdehnt, entsteht die Dyade.

Proclus, in Euclidem, 27.  T.

(Was die Pythagoräer Monade, Dyade und Triade nennen, oder Plato als Begrenztes, Unbegrenztes und aus beiden Gemischtes, das bezeichnen die Orakel als Urbeginn, Macht und Kraft. Damascius, De Principiis.)

27. Und an seiner Seite thront die Dyade, die sich mit den Unterscheidungen des Geistes geschmückt hat, um alle Dinge zu regieren und Ordnung ins Chaos zu bringen.

Proclus, in Platonis Theologiam, 376. T.

28. Der Geist des Vaters verkündete, alle Dinge sollten dreigegliedert werden, sein Wille stimmte zu und augenblicklich nahmen die Dinge diese Gestalt an.

Proclus, in Parmenidem. T.

29. Der Geist des ewigen Vaters verkündete die Dreigliederung und der Vater regiert alle Dinge durch den Geist.

Proclus, Platos Timaeus. T.

30. Der Vater mischte jedes Geistwesen aus dieser Triade.

Lydus, De Mensibus, 20. Taylor.

31. Alle Dinge gehen aus dem Schoß dieser Triade hervor.

Lydus, De Mensibus, 20. Taylor.

32. Alle Dinge wurzeln in dieser Triade und werden von ihr beherrscht.

Proclus, in I. Alcibiades. T.

33. Denn du musst wissen, dass sich alle Dinge vor den drei höchsten voller Verehrung niederbeugen.

Damascius, De Principiis. T.

34. Aus diesem geht die präexistente Form der Triade hervor, die zwar nicht das Urwesen ist, aber jenes, das allen Dingen ihr Maß zuteilt.

Anon. Z. oder T.

35. Und in ihr nahmen Tugend, Weisheit und die allwissende Wahrheit Gestalt an.

Anon. Z. oder T.

36. Denn in jede Welt, über welche die Monade herrscht, leuchtet die Triade hinein.

Damascius, in Parmenidem. T.

37. Der äußere Kreis ist heilig, in der Mitte kreist die Sonne, im dritten Kreis wird die Erde vom inneren Feuer erwärmt.

Anon.  Z. oder T.

38. Erhaben in den Höhen und beseelend das Licht, das Feuer, den Äther und alle Welten.

Simplicius in seiner Physica, 143. Z. oder T.

Ideen.

Geistinhalte, Geistwesen, Schöpfer (Iyngen), Erhalter (Synochen), Vollender (Teletarchen), Quellen, Urgründe, Hekate und Dämonen.

39. Der Geist des Vaters, dessen unbezwinglicher Wille die ideellen Urformen aller Dinge enthielt, wirbelte in weithallendem Gebraus dahin und trat aus seiner einzigartigen Quelle hervor. Denn aus dem Vater quollen der Wille und sein Ziel (deswegen sind sie auch mit dem Vater verbunden, wenn auch, dem wandelbaren Leben gemäß, in aufeinanderfolgenden, unterschiedlichen Trägern). Aber sie wurden auseinandergerissen, als das geistige Feuer sie in andere Geistwesen eingoss. Denn der König aller Dinge setzte zu Anfang über die vielgestaltige Welt ein geistiges, unzerstörbares Urbild, dessen Prägeform die Welt durchdringt, und aufgrund dessen der Kosmos, dessen Grund einzig und allein das Eine ist, von vielfältigsten Ideen erfüllt, aufleuchtete. Aus diesem  Einen geht das Viele hervor, das sich auf die vielen Körper des Kosmos verteilt und in seinen tiefen Abgründen tausendfach geboren wird, um immerfort in grenzenlosem Strahlen fortzuwirbeln. Geistwesen aus der väterlichen Quelle sind es, die in Überfülle an dem Glanz des Feuers auf dem Gipfel der rastlosen Zeit teilhaben.

Aus der ursprünglichen, in sich vollendeten Quelle des Vaters, sprudelten diese erstgeborenen Ideenwesen hervor.

Proclus, in Parmenidem. Z. oder T.

40. Diese vielen Wesen steigen wie Feuerflammen in die leuchtenden Welten herab und sie alle tragen das Prägebild der drei höchsten Wesen in sich.

Damascius, in Parmenidem. T.

41. Sie sind die Schutzmächte der Werke des Vaters und des Einen Geistes, des Intelligiblen.

Proclus, in Thelogiam Platonis, 205.  T.

42. Alle Dinge existieren in eins in der geistigen Welt.

Damascius, De Principiis. T.

43. Aber jedes denkende Wesen versteht die Gottheit, denn das Denken existiert nicht ohne das Denkbare, noch existiert das Denkbare getrennt vom denkenden Wesen.

Damascius.  Z. oder T.

44. Denn das Denken existiert nicht ohne das Denkbare, getrennt von diesem existiert es nicht.

Proclus, in Thelogiam Platonis, 172.  Z. oder T.

45./46. Durch das Denken umfasst er das Denkbare und führt die Seele in die verschiedenen Welten herab.

Proclus, in Cratylum. T.

47. Dieser väterliche Geist, der alles Denkbare umfasst, und die Dinge auf unaussprechliche Weise schmückt, hat eine Fülle von Symbolen in die Welt ausgegossen.

Proclus, in Cratylum. T.

48. Diese geistige Ordnung ist der Anfang aller Unterscheidung.

Damascius, De Principiis. T.

49. Die Unterschiede zwischen den Ideen sind der Ursprung aller  Unterscheidungen.

Damascius, De Principiis. T.

50. Das Denkbare ist Nahrung für alle Wesen, die mit Verstand begabt sind.

Damascius, De Principiis. T.

51. Die Orakel sagen über die Ordnung, dass sie der Entstehung der Himmel vorausging, unaussprechlich ist und – so fügen sie hinzu – sich in mystisches Schweigen hüllt.

Proclus, in Cratylum. T.

52. Das Orakel bezeichnet die ideellen Urwesen als beweglich und versichert, dass sie, nachdem sie vom Vater ausgegangen sind, zu diesem zurückkehren.

Proclus, in Cratylum. T.

53. Jene Wesen sind geistig und denkbar, das heißt, sie besitzen selbst Erkenntnis und sind für andere erkennbar.

Proclus, in Theologiam Platonis. T.

(Die zweite Ordnung der Platoniker umfasste die Triade des Denkbaren und Geistigen. Bei den Chaldäern umschließt diese Ordnung die Iyngen [Schöpfer], Synochen [Erhalter] und Teletarchen [Vollender]. Die geistige Triade der späteren Platoniker entspricht den Quellen, Quellvätern oder Kosmagogen der Chaldäer.)

54. Die geistigen Schöpferwesen (Iyngen) erkennen, indem sie durch unaussprechliche Eingebungen vom Vater erleuchtet werden.

Psellus, 41; Pletho, 31. Z.

55. Weil er das Wirkende ist, der Spender des von Leben pulsierenden Feuers, weil er den lebenzeugenden Schoß der Hekate befruchtet und den Erhaltern (Synochen) die belebende Kraft des Feuers eingießt, das mit gewaltiger Schöpfungsmacht erfüllt ist.

Proclus in Tim., 128. T.

56. Seine Schöpferwesen wies er an, über die höheren Geister zu wachen, indem er seine eigene Stärke den Erhaltern zuteil werden ließ.

Damascius, De Principiis. T.

57. Etwa ebensoviele dienen den Geistwesen, die in der stofflichen Welt wirken.

T.

58. Die Vollender (Teletarchen) gehen aus den Erhaltern hervor.

Damascius, De Principiis. T.

59. Rhea, die Quelle und der Strom der erhabenen Geistwesen, die als erste die Keimgründe aller Dinge in ihrem Schoß empfangen hat, gießt ihre unerschöpfliche Fruchtbarkeit über alle Dinge aus.

Proclus, in Cratylum. T.

60. Denn sie ist die Schranke vor dem unerforschlichen Abgrund des Vaters und die Quelle der Geistwesen.

Damascius, De Principiis. T.

61. Denn er ist eine Macht, die allseits im Licht erstrahlt, schillernd im Glanz der Geistwesen.

Damascius. T.

62. Er schillert im Glanz der Geistwesen und hat alles mit seiner Liebe erfüllt.

Damascius. T.

63. Alle neigen sich vor den geistigen Schöpferwesen, den Feuerflammen seines Willens, in Ehrfurcht, denn der Vater selbst hat ihnen diese Ehrfurcht eingegeben.

Proclus, in Parmenidem. T.

64. Wankellos sind die geistigen Herrscher der Welt.

65. Die Quelle der Hekate bezeichnen einige auch als Quelle der Väter.

T.

66. Ihm entspringen die drei Kureten, die ruhelosen Donnerer, und die Mutterschöße der Hekate, die den wirbelnden Schöpferwillen des Vaters in sich aufnimmt, aus ihm auch Er, der das strahlende Feuer umkreist, und der starke Geist der Pole: sie alle wohnen im geistigen Feuer.

Proclus, in Cratylum. T.

67. Ein anderer Quellgeist regiert das Empyräum.

Proclus, in Tim.  Z. oder T.

68. Die Quelle aller Quellen und die Fassung aller Quellen.

Damascius, De Principiis. T.

69. Zwei Geistwesen sind die lebenspendende Quelle der Seelen.

Damascius, De Principiis. T.

70. Unter diesen steht das führende Geistwesen.

Damascius, in Parmenidem.  Z. oder T.

(Unter der Geisttriade steht der Demiurg, aus dem die mit Worten beschreibbaren Ordnungen von Geistwesen hervorgehen, zu denen alle Arten von Dämonen und die elementarische Welt gehören.)

71. Vom Vater gezeugtes Licht, das allein aus der Kraft des Vaters die Blüte des Geistes in sich aufgenommen hat, das die Macht besitzt, den Vater zu erkennen und das allen Quellgeistern und Urgründen die Fähigkeit des Erkennens und der nie endenden Kreisbewegung einflößt.

Proclus, in Tim, 242.

72. Alle Quellgeister und Urgründe kreisen um ihr Zentrum und ruhen auf ewig in ihrem Kreislauf.

Proclus, in Parmenidem. Z. oder T.

73. Die Urgründe, welche die geistige Schöpfung des Vaters erkannt haben, hat er mit der sichtbaren Schöpfung und Körpern bekleidet, damit sie zwischen ihm und der Mutter vermitteln, die Urbilder der unsichtbaren Natur sichtbar machen und das Unsichtbare der sichtbaren Welt einzeichnen.

Damascius, De Principiis.  Z. oder T.

74. Typhon, Echidna und Python, die Kinder von Tartaros und Gäa, die durch Uranos vereinigt wurden, bilden eine gewisse chaldäische Triade, die all die ordnungslosen Erzeugnisse beaufsichtigt und über sie wacht.

Olympiodorus, in Phaed.  T.

75. Es gibt gewisse Dämonen, die keinen Geist besitzen, die aus den Herrschern der Luft hervorgegangen sind, weshalb das Orakel sie als die Wagenlenker der luftartigen, irdischen und wässrigen Hunde bezeichnet.

Olympiodorus, in Phaed.  T.

76. Wenn man im Zusammenhang mit göttlichen Wesen vom Wasser spricht, dann bezeichnet man damit geistige Wesenheiten, die vom Wasser untrennbar sind und daher nennt das Orakel die Wassergötter auch Wassergänger.

Proclus, in Tim., 270. T.

77. Es gibt gewisse Elementarwesen des Wassers, die Orpheus als Nereiden bezeichnet. Diese bewohnen die luftartigen Formen des Wassers wie den Dampf oder die Wolken. Manche, die schärfere Augen haben, vermögen deren Körper zu sehen (wie Zarathustra lehrt), besonders in Persien und Afrika.

Ficino, de Immortalitate Animae, 123.  T.

Einzelseelen. Seele, Leben, Mensch.

78. Der Vater erzeugte Ideen und alle sterblichen Wesen wurden von ihm belebt.

Proclus, in Tim., 336. T.

79. Denn der Vater der Götter und Menschen pflanzte der Seele den Geist ein und setzte beide in den Körper des Menschen.

80. Der väterliche Geist hat Symbole in die Seele gesät.

Psellus, 26; Pletho, 6. Z.

81. Nachdem er den Lebensfunken aus zwei entsprechenden Substanzen, dem geschaffenen Geist und dem göttlichen Geist zusammengemischt hatte, fügte er als drittes die heilige Liebe hinzu, den verehrungswürdigen Wagenlenker, der alle Dinge miteinander verbindet.

Lydus, de Mensibus, 3.

82. Die Seele erfüllte er mit tiefer Liebe.

Proclus, in Theologiam Platonis. Z oder T.

83. Die Seele des Menschen drückt Gott gewissermaßen an sich. Da sie nichts Sterbliches an sich trägt, ist sie von Gott trunken. Sie kostet die Harmonie des vergänglichen Körpers voll aus.

Psellus, 17; Pletho, 10. Z.

84. Die stärkeren Seelen erkennen die Wahrheit durch sich selbst und sind ideenreicher. Nach dem Orakel vermögen solche Seelen sich selbst zu erretten.

Proclus, in I. Alcibiadem.  Z.

85. Das Orakel sagt, die aufsteigenden Seelen stimmten einen Päan an. The

Olympiodorus, in Phaed.  Z oder T.

86. Von allen Seelen sind jene am gesegnetsten, die vom Himmel auf die Erde herabsteigen; sie sind glücklich und besitzen unaussprechliche Ausdauer, so viele auch aus deinem erhabenen Selbst hervorgehen mögen, o König, oder – aufgrund des strengen Regiments des Mithras – aus Zeus.

Synesius, De Insomn., 153.  Z oder T.

87. Jene Seelen, die den Körper aufgrund einer Gewalttat verlassen, sind die reinsten.

Psellus, 27. Z.

88. Die Bande, welche die Seele an den Leib binden und diesen zu einem atmenden Wesen machen, sind leicht zu lösen.

Psellus, 32; Pletho, 8. Z.

89. Wenn eine Seele vom Körper befreit wird, sendet der Vater eine andere, damit ihre Zahl sich nicht verringert.

T.

90. Wenn sie die Werke des Vaters verstehen, dann meiden sie die unrühmliche Region des Schicksalsherrschers; sie gelangen zu Gott, und erhalten von diesem ein starkes Licht; wenn sie aber vom Vater wieder herabsteigen, dann sammeln sie die seelenstärkenden Früchte des Empyräums ein.

Proclus, in Tim., 321.  Z. oder T.

91. Diese Geistseele, wie sie von erleuchteten Männern genannt wird, wird nach dem Tod zu einem göttlichen Wesen, zu einem wandlungsfähigen Daimon und einem Bild. In dieser Gestalt erleidet sie ihre Bestrafungen. Damit stimmen auch die Orakel überein, denn sie vergleichen die Wahrnehmungen der Seele im Hades mit den verführerischen Visionen der Träume.

Synesius, De Insomn.  Z. oder T.

92. Ein Leben nach dem anderen, aus weit zerstreuten Quellen. Von oben herabsteigend, auf die gegenüberliegende Seite; durch das Zentrum der Erde; und zum fünften, feurigen Zentrum, von wo das lebenspendende Feuer herabsteigt bis in die sichtbare Welt.

Z. oder T.

93. Wasser ist das Symbol des Lebens; daher nannten es Plato und die Götter vor ihm »Seele« – worunter sie teils das Wasser des Lebens als Ganzes verstanden, teils eine bestimmte Quelle.

Proclus, in Tim., 318. Z.

94. O Mensch voller Mut, du erhabenes Geschöpf.

Psellus, 12; Pletho, 21. Z

95. Als dein Gefäß sollst du die Tiere der Erde bewohnen.

Psellus, 36; Pletho, 7. Z..

96. Die Seele durchläuft in einem bestimmten Zeitraum die vielfältigsten Erfahrungen; nachdem sie diese durchlebt hat, ist sie gezwungen, sie noch einmal zu durchlaufen und in einen ähnlichen Lebenszusammenhang einzutauchen, denn nach Zoroaster werden dieselben Wirkungen solange wiederkehren, als dieselben Ursachen vorhanden sind.

Ficino, de Immortalitate Anime, 129.  Z.

97. Laut Zoroaster ist es das ätherische Gewand der Seele, das immer wiederkehrt.

Ficino, de Immortalitate Anime, 131.  Z.

98. Die Orakel, die von den Göttern offenbart wurden, preisen die Quelle aller Seelen, das Empyräum, den Äther und den Stoff. Von dieser Quelle unterscheiden sie die belebende Göttin (zoogonothea, Rhea), aus der zwei Reihen von Ordnungen hervorgehen sollen: die eine Reihe ist seelisch, die andere unterliegt dem Herrscher des Schicksals. Sie behaupten, die Seele gehöre der seelischen Ordnung an, gerate aber manchmal unter die Herrschaft des Schicksalsgebieters, wenn sie nämlich in einen vernunftlosen Zustand verfalle. Dann unterliege sie dem Herrn des Schicksals, und nicht mehr der Vorsehung.

Proclus de Providentia apud Fabricium in Biblioth. Greca.,

vol. 8, 486. Z. oder T.

Die sichtbare Welt und die Natur

99. Die Gebärmutter, die alle Dinge enthält.

T.

100. Vollkommen teilbar und doch unteilbar.

101. Dort entspringen überreichlich die Geschöpfe der vielgestaltigen Stoffmutter.

Proclus, in Tim., 118. T.

102. Diese formen Atome, sinnliche Formen, Körper und Dinge, die dafür bestimmt sind, in den Stoff einzutauchen.

Damascius, De Principiis. T.

103. Die Quellnymphen und all die anderen Wassergeister sowie die Geister der Erde und der Luft, und die Astralseelen sind die Reiter und Gebieter aller Stoffe, der himmlischen, derjenigen, aus denen die Sterne bestehen und derjenigen, die in den Abgründen verborgen liegen.

Lydus, p. 32.

104. Die Orakel sagen, das Böse sei unwirklicher als das Nichtsein.

Proclus, de Providentia. Z. oder T.

105. Uns wird gesagt, dass die Stoffmutter der ganzen Welt zugrunde liegt, was auch die Götter bestätigen.

Proclus, in Tim., 142. Z. oder T.

106. Alle göttlichen Wesen sind körperlos, aber um deines Wohles willen sind sie mit Körpern verbunden. Körper sind aufgrund ihrer Natur unfähig, etwas Unkörperliches in sich aufzunehmen

Proclus, in Platonis Polit., 359.  Z. oder T.

107. Denn der väterliche, aus sich entstandene Geist, der sein Schöpfungswerk erkannte, säte in alles die feurigen Saaten der Liebe, damit alle Dinge niemals aufhören möchten, zu lieben, dass die ineinander verschlungenen Reihen der Geschöpfe nie ihre geistige Verbindung mit dem Licht des Vaters verlören, damit die Elemente, aus denen die Welt besteht, in alle Zukunft ihre gegenseitige Anziehung behalten möchten.

Proclus, in Tim., 155. T.

108. Der Erzeuger aller Dinge formte ganz allein die Welt. Und es gab eine bestimmte Menge an Feuer: all diese Dinge schuf er ganz allein aus sich, damit der Kosmos mit seinem Schöpfungsplan übereinstimmte, damit die Welt offenbar würde und damit nirgends der Zusammenhang unterbrochen würde.

Proclus, in Tim., 154. Z. oder T.

109. Denn er glich die Abbilder seiner eigenen Gestalt an, indem er sie um diese herum legte.

110. Denn sie sind Nachbilder seines Geistes, aber dem Geschaffenen haftet stets etwas Stoffliches an.

Proclus, in Tim., 87.  Z oder T.

111. Einen erhabenen Namen gibt es, der sich ohne Unterlass wandelt, und durch die Stimme des Vaters in die verschiedenen Welten hineinschallt.

Proclus, in Cratylum.  Z. oder T.

112. Deswegen sind auch die Ätherarten der Elemente entstanden.

Olympiodorus, in Phaed.  Z. oder T.

113. Die Orakel sagen, die Urbilder der Lautzeichen und andere göttliche Visionen erschienen im Äther.

Simplicius, in Phys., 144. Z. oder T.

114. In diesem nehmen die formlosen Dinge Gestalt an.

Simplicius, in Phys., 143. Z. oder T.

115. Die unaussprechlichen und die aussprechlichen Geheimnisse der Welt.

116. Die Welt, die das Licht verabscheut und die Wirbel, von denen manche nach unten gezogen werden.

Proclus, in Tim., 339. Z. oder T

117. Er schuf die ganze Welt aus Feuer, Luft, Wasser und Erde und dem allnährenden Äther.

Z. oder T.

118. Die Erde pflanzte er in die Mitte, das Wasser unter der Erde und die Luft darüber.

Z. oder T.

119. Eine Unzahl von unbeweglichen Sternen heftete er an den Himmel, nicht durch mühsame, schmerzliche Anstrengung, sondern allein durch Festigkeit ohne Bewegung, indem er Feuer in das Feuer vorwärtsdringen ließ.

Proclus, in Tim., 280. Z. oder T.

120. Der Vater fügte die sieben Firmamente des Kosmos zusammen, indem er die Himmel mit einer konvexen Form umgab.

Damascius, in Parmenidem.  Z. oder T.

121. Er schuf sieben wandernde Geistwesen.

oder T.

122. Ihre Unordnung beseitigte er, indem er ihnen genaue Orte zuwies.

oder T.

123. Sechs solche Geistwesen schuf er und als das siebente stellte er in deren Mitte die feurige Sonne.

Proclus, in Tim., 280.  Z. oder T.

124. Das Zentrum, von dem aus gesehen alle Punkte gleich weit entfernt sind.

Proclus, in Euclidem 43.

125. Und er ordnete an, dass die bewegliche Sonne auf immer um ein Zentrum herumkreist.

Proclus, in Theologiam Platonis, 317. Z. oder T.

126. Und drängte sich voller Eifer diesem Mittelpunkt tönenden Lichtes entgegen.

Proclus, in Tim., 236. T.

127. Die gewaltige Sonne und der prächtige Mond.

128. Als Lichtstrahlen wehen seine Locken durch den Raum und enden in spitzen Punkten.

Proclus, in Platonis Polit.  387. T.

129. Und über die Kreisbahnen der Sonne und des Mondes, und über die Untiefen der Luft, die Melodie des Äthers, der Sonne, der Mondphasen und der Luft.

Proclus, in Tim., 257. Z. oder T.

130. Die geheimnisvollste aller Erzählungen berichtet uns, dass der Schöpfer als Ganzes sich in den überirdischen Ordnungen abbildet, denn dort gibt es eine Welt der Sonne und grenzenloses Licht, wie die chaldäischen Orakel sagen.

Proclus, in Tim., 264. Z. oder T.

131. Die Sonne misst alle Dinge durch die Zeit, da sie selbst die Zeit aller Zeiten ist, wie das Orakel der Götter sagt.

Proclus, in Tim., 249. Z. oder T.

132. Die Sonnenscheibe ist im sternenlosen Himmel über der Fixsternsphäre geboren, und daher befindet sie sich, wie die Eingeweihten sagen, nicht in der Mitte der Planeten, sondern in der Mitte der drei Welten

Julian, Orat., 5, 334. Z. oder T.

133. Die Sonne ist Feuer, Vermittlerin des Feuers und Spenderin des Feuers.

Proclus, in Tim., 141. Z. oder T.

134. Daher schaut die Sonne, o Kronos, als Beisitzer stets den wahren Pol an.

135. Das Fluten des Äthers, die gewaltige Bewegung des Mondes und die Strömungen der Luft.

Proclus, in Tim., 257. Z. oder T.

136. O Äther, Sonne und Geist des Mondes, ihr seid die Herren der Luft.

Proclus, in Tim., 257. Z. oder T.

137. Und die weitreichende Luft und der Gang des Mondes und der Pol der Sonne.

Proclus, in Tim., 257. Z. oder T.

138. Denn die Göttin gebiert die weitstrahlende Sonne und den leuchtenden Mond.

139. Sie sammelt es ein, indem sie auf die Melodie des Äthers, der Sonne und des Mondes hört, und auf all das, was sonst noch in der Luft enthalten sein mag.

140. Die unermüdliche Natur herrscht über die Welten und bewirkt, dass die Himmel, die herabsinken, ihren ewigen Gang gehen und dass die Zyklen der Sonne, des Mondes, der Jahreszeiten und Tag und Nacht sich vollenden.

Proclus, in Tim., 4, 323. Z. oder T.

141. Und auf den Schultern dieser großen Göttin steht die gewaltige Natur.

Proclus, in Tim., 4.  T.

142. Der meistgerühmte Babylonier nennt, ebenso wie Ostanes und Zoroaster, die Sternensphären zutreffend »Herden«, entweder, weil sie allein unter den körperlichen Gebilden sich vollkommen um einen Mittelpunkt drehen, oder weil die Orakel sie in gewisser Hinsicht als die Verwalter und Begrenzer der physischen Ursachen betrachten, und sie ebenso in ihren heiligen Reden als »Herden« (»agelous«) und unter Hinzufügung eines Buchstabens als »Engel« (»angelous«) bezeichnen. Weswegen auch die Sterne, die über diese Herden herrschen, als Götter oder Dämonen betrachtet, und entsprechend den Engeln, als Erzengel bezeichnet werden. Von diesen aber gibt es sieben.

Anon., in Theologumenis Arithmeticis. Z.

143. Zoroaster bezeichnet die Übereinstimmung der stofflichen Formen mit den Ideen der Weltseele als »göttliche Köder«.

Ficino, de Vit. Cœl. Comp. Z.

Magische und philosophische Maximen

144. Richte deinen Geist nicht auf die weiten Oberflächen der Erde; denn die Pflanze der Wahrheit wächst nicht auf dem Boden. Miss auch nicht die Bewegungen der Sonne, um ihre Regeln zu erforschen, denn sie wird vom ewigen Willen des Vaters getragen und bewegt sich nicht um deinetwillen. Verbanne aus deinem Geist den ungestümen Lauf des Mondes, denn er bewegt sich stets auf den Bahnen der Notwendigkeit. Der Lauf der Gestirne wurde nicht um deinetwillen eingerichtet. Der Zug der Vögel führt zu keiner wahren Erkenntnis, ebensowenig wie die Eingeweideschau; das alles sind nur Spielzeuge, die gewinnsüchtigem Betrug dienen: fliehe all das, wenn du das heilige Paradies der Frömmigkeit betreten willst, in dem Tugend, Weisheit und Gleichheit sich versammeln.

Psellus, 4.  Z.

145. Beuge dich nicht nieder zur dunkel-glitzernden Welt, in der allzeit ein Abgrund des Unglaubens lauert und Hades, der sich hinter Wolken verbirgt und sich an geistlosen Bildern erfreut, ein stürzender, gewundener Abgrund, und binde dich nicht an einen finsteren, formlosen, leeren Leib.

Synesius, de Insomn., 140.   Z. oder T.

146. Beuge dich nicht nieder, denn ein Abgrund liegt unter der Erde, den man mittels einer Leiter erreicht, die sieben Stufen hat, in dem der Thron einer bösen, verhängnisvollen Macht steht.

Psellus, 6; Pletho, 2. Z.

147. Steh nicht am Abgrund mit dem Unrat des Stoffes, denn es gibt einen Ort für dein Bild in einer Welt, die in immerwährendem Glanz erstrahlt.

Psellus, 1, 2; Pletho, 14; Synesius, 140. Z.

148. Beschwöre nicht das sichtbare Bild der Seele der Natur.

Psellus, 15; Pletho, 23. Z.

149. Achte nicht auf die Natur, denn ihr Name ist verhängnisvoll.

Proclus, in Theologiam Platonis, 143. Z.

150. Es bekommt dir nicht, sie anzuschauen, bevor du initiiert bist, denn durch all ihre Versuchungen lenken sie die Seelen von den heiligen Mysterien ab.

Proclus, in I. Alcibiades. Z. oder T

151. Stelle dich nicht in ihren Dienst, damit sie, wenn du sie verlässt, nicht etwas von dir zurückbehält.

Psellus, 3; Pletho, 15. Z.

152. Beflecke nicht den Geist und gib dich nicht dem Oberflächlichen hin.

Psellus, 19; Pletho, 13. Z.

153. Stell nicht dein Schicksal auf den Thron.

Psellus, 37; Pletho, 4.

154. Der Verzicht auf Schmähungen ist ein bedeutender Schritt der Frömmigkeit entgegen, sagt das Orakel.

Damascius, in Vitam Isidori apud. Suidam.*  Z. oder T.

155. Ändere nicht die barbarischen Namen in den Anrufungen, denn es sind heilige Namen in jeder Sprache, die Gott offenbart hat und in den magischen Riten eine unaussprechliche Kraft entfalten.

Psellus, 7.  Nicephotus.  Z. oder T.

156. Tritt nicht aus dem Haus, wenn der Liktor vorbeigeht.

Pico della Mirandola, Conclusiones. Z.

157. Lass feurige Hoffnung in der Welt der Engel deine Nahrung sein.

Olympiodorus, in Phaed. Proclus, in I. Alcib. Z. oder T.

158. Das glühende Feuer steht an erster Stelle, denn der Sterbliche, der sich diesem Feuer nähert, wird Licht von Gott empfangen und dem aufrechten Sterblichen wenden sich die seligen Unsterblichen sogleich zu.

Proclus, in Tim., 65.  Z. oder T.

159. Die Götter ermahnen uns, die strahlende Form des Lichtes zu verstehen.

Proclus, in Cratylum.  Z. oder T.

160. Es gebührt dir, dem Licht und den Strahlen des Vaters entgegenzueilen, der dir eine Seele gesandt hat, die mit Geist erfüllt ist.

Psellus, 33. Pletho, 6. Z.

161. Suche nach dem Paradies.

Psellus, 41. Pletho, 27. Z.

162. Versuche, die göttlichen Wesen zu erkennen, denn sie reichen über deinen Geist hinaus.

Psellus, 41. Pletho, 27. Z.

163. Es gibt ein gewisses geistiges Eines, das du versuchen sollst, mit der Blüte deines Geistes zu erfassen.

Psellus, 31. Pletho, 28. Z.

164. Aber der väterliche Geist befriedigt das Verlangen der Seele nicht, bevor sie nicht aus ihrem Zustand des Vergessens heraustritt und das Wort ausspricht, durch das sie die Erinnerung an das reine väterliche Symbol wieder zurückgewinnt.

Psellus, 39. Pletho, 5. Z.

165. Manchen verleiht er die Fähigkeit, die Erkenntnis des Lichtes zu empfangen; andere tragen seine Früchte aus, selbst wenn sie schlafen.

Synesius, de Insomn., 135. Z. oder T.

166. Es geziemt sich nicht, dieses geistige Eine voller Begierde zu suchen, sondern die Flamme des weitreichenden Geistes soll man auf es richten, die alle Dinge, außer das Eine, umfasst. Aber auch dieses Eine musst du zu erkennen suchen, denn wenn du ihm deinen Geist zuwendest, wirst du es erkennen, wenn auch nicht in seiner Tiefe; aber es wird deinen Geist reinigen und kräftigen, und den leeren Verstand deiner Seele weiten, damit du das Göttliche erkennen kannst, das über allen Verstand hinausreicht.

Damascius. T.

167. Du wirst es nicht so erkennen, wie du irgendein gewöhnliches Ding erkennst.

Damascius, de primis principiis. T.

168. Jene, die erkennen, begreifen die überweltlichen Tiefen des Vaters.

Damascius.  Z. oder T.

169. Die göttlichen Dinge können Sterbliche, die nur Körperliches verstehen, nicht erfassen, sondern nur jene die ihre Kleider abgestreift haben, gelangen zum Gipfel.

Proclus, in Cratylum.  Z. oder T.

170. Wer sich die Rüstung des klingenden Lichtes angezogen und seine Seele und seinen Geist mit dreifacher Kraft gefestigt hat, muss sich auf die zahlreichen Symbole konzentrieren, und nicht zerstreut auf dem empyräischen Pfad herumirren, sondern voller Konzentration auf ihm wandeln.

171. Denn wer mit jeder erdenklichen Waffe gerüstet ist, wird der Göttin ähnlich.

Proclus, in Theologiam Platonis, 324. T.

172. Erforsche den Fluss deiner Seele, woher oder aus welcher Ordnung du herabgestiegen bist; damit du, auch wenn du inzwischen zu einem Sklaven des Leibes geworden bist, wieder zu jener Ordnung aufsteigen magst, aus welcher du stammst, um deine Taten dem heiligen Geist darzubringen.

Psellus, 5. Pletho, 1. Z.

173. Jeder Weg, der zur Befreiung der Seele führt, lässt ihr Feuer heller erglühen.

Psellus, 11. Pletho, 24. Z.

174. Lass dich von den unsterblichen Tiefen deiner Seele leiten, aber erhebe deine Augen in tiefem Ernst zum Himmel.

Psellus, 11. Pletho, 20.

175. Der Mensch muss als geistbegabtes sterbliches Wesen seine Seele pflegen, damit sie nicht dem irdischen Unglück anheimfällt, sondern gerettet wird.

Lydus, De Mensibus, 2.

176. Wenn du den feurigen Geist den Werken der Frömmigkeit widmest, wirst du deinen ätherischen Leib vor dem Untergang bewahren.

Psellus, 22. Pletho, 16. Z.

177. Das vom göttlichen Feuer erfüllte Leben beseitigt jeden Makel, zusammen mit allem, was der Geist der Seele sich durch die Geburt an wesensfremden und geistfernen Eigenschaften angeeignet hat, wie das Orakel uns lehrt.

Proclus, in Tim., 331. Taylor.

178. Die Orakel der Götter erklären, dass nicht nur die Seele, sondern auch der Leib sich durch reinigende Zeremonien würdig machen, Unterstützung und Gesundheit zu empfangen, »denn«, so sagen sie »das sterbliche Gewand des groben Stoffes wird durch sie gereinigt.« Und diese Mahnung lassen uns die Götter durch die heiligsten der Theurgen zuteil werden.

Julian, Orat. v., p. 334.  Z. oder T.

179. Wir sollen, wie das Orakel sagt, die Menge, die einer Schafherde gleicht, fliehen.

Proclus, in I. Alcibiadem. Z. oder T.

180. Wer sich selbst erkennt, erkennt alle Dinge in sich.

1 Pic., p. 211. Z.

181. Die Orakel stellen oft unsere eigene Entscheidung über die weltliche Ordnung der Dinge. So zum Beispiel wenn sie sagen: »Sieh dich an und du siehst Furcht!« Oder: »Glaube, dass du über dem Körper stehst und du wirst über ihm stehen.« Schließlich versichern sie, dass »die Sorgen, die wir freiwillig in uns nähren, die Samen des Lebens, das wir bereits führen, zum Keimen bringen.«

Proclus, de Providentia, p. 483. Z. oder T.

182. Aber das sind Geheimnisse, die ich im tiefen Abgrund des Geistes enthülle.

183. Daher sagt das Orakel: Gott ist dem Menschen nie so fern, und sendet ihn nie so sehr in die Irre, als wenn er auf verworrene und unordentliche Weise über das Göttliche spekuliert oder versucht, heilige Handlungen auszuführen, mit unheiligen Lippen oder ungewaschenen Füßen. Jene aber, die so nachlässig sind, machen nur unvollkommene Fortschritte, bemühen sich vergeblich und wandeln auf dunklen Pfaden.

Proclus, in Parmenidem. Z. oder T.

184. Wenn du nicht erkennst, dass jedes göttliche Wesen gut ist, bist du vergeblich wachsam.

Proclus in Platonis Polit., 355.  Z. oder T.

185. Theurgen fallen nicht so tief, dass sie unter die Herde geraten, die dem Schicksal unterworfen ist.

Lydus, De mensibus. Taylor.

186. Die Zahl Neun ist der chaldäischen Philosophie heilig, da sie aus drei Triaden gebildet wird, und auf den Gipfel der Theologie führt, wie uns Porphyrius berichtet.

Lydus, p. 121.

187. In der rechten Seite der Hekate befindet sich eine Quelle der Tugend, die gänzlich in ihr selbst dahinströmt, ohne ihre Jungfräulichkeit zu beeinträchtigen.

Psellus, 13; Pletho, 9. Z.

188. Und die Erde beklagte sie, sogar vor ihren Kindern.

Psellus, 21; Pletho, 3. Z.

189. Die Furien sind die Bezwinger des Menschen.

Psellus, 26; Pletho, 19. Z.

190. Wenn du nicht auf die Furien der Erde und die Notwendigkeiten der Natur getauft bist (wie einer der Götter sagt), wirst du untergehen.

Proclus, in Theol., 297.  Z. oder T.

191. Die Natur überzeugt uns davon, dass es reine Dämonen gibt, und dass üble Keime der stofflichen Welt ebenso nützlich und gut werden können.

Psellus, 16; Pletho, 18. Z.

192. Drei Tage sollst du opfern und nicht länger.

Pico della Mirandola, Conclusiones. Z.

193. Daher soll zuerst der Priester, der über die Werke des Feuers wacht, das Wasser des lauttönenden Meeres versprengen.

Proclus, in Cratylum.  Z. oder T.

194. Mühe dich um das Rad der Hekate (strophalos, eine Labyrinthschlange die eine Spirale einschließt).

Psellus, 9. Nicephorus.

195. Wenn du siehst, dass sich ein Erddämon nähert, schrei laut und opfere den Stein Mnizourin.

Psellus, 40. Z.

196. Wenn du viele Anrufungen durchführst, wirst du sehen, dass alle Dinge im Dunkel versinken; und dann, wenn der hochgewölbte Bogen des Himmels nicht mehr sichtbar ist, wenn die Sterne erloschen sind und die Lampe des Mondes sich verschleiert, dann wird die Erde erbeben, und um dich herum wirst du die blitzenden Flammen sehen und alle Dinge werden unter Donner erscheinen.

Psellus, 10; Pletho, 22. Z.

197. Aus den Höhlen der Erde steigen die hundeköpfigen Dämonen der Erde auf, die dem sterblichen Menschen kein wahres Zeichen offenbaren.

Psellus, 23; Pletho, 10. Z.

198. Ein gleichartiges Feuer, das sich blitzartig durch die Luftmassen ausbreitet, oder ein formloses Feuer, aus dem das Echo einer Stimme ertönt, oder sogar ein überquellendes, fortwirbelndes Licht, das laut erschallt. Und es tritt die Vision eines feuerblitzenden Rennvogels auf, oder eines Kindes, das in den Höhen auf den Schultern des himmlischen Pferdes geboren wird, auch es feurig, oder in Gold gekleidet, oder nackt oder mit dem Bogen schießend, das auf den Schultern des Pferdes steht. Wenn dann deine Meditation fortdauert, sollst du all diese Symbole im Bild eines Löwen zusammenführen.

Proclus in Plat. Polit., 380; Stanley Hist. Philos.  Z. oder T.

199. Wenn du dann dieses heilige und formlose Feuer erblickst, das wie ein Blitz durch die Tiefen des Kosmos leuchtet, dann höre auf die Stimme dieses Feuers.

Psellus, 14; Pletho, 25. Z.

Von Porphyrius überliefertes Orakel

Jenseits der himmlischen Lichter gibt es ein immerzu glitzerndes Feuer, die Quelle des Lebens, den Gestalter und das Urbild aller Dinge. Dieses Feuer erschafft alle Dinge und nichts vergeht, es sei denn, es werde von ihm verzehrt. Wenn du es erkennen willst, muss es dir die Fähigkeit, es zu erkennen, eingießen. Dieses Feuer ist ortlos, körperlos, stofflos. Es durchdringt alle Himmelssphären. Und von ihm gehen kleine Funken aus, aus denen all jene sichtbaren, himmlischen Feuer entstehen: die Sonne, der Mond und die Sterne. Siehe, was ich von Gott erkenne! Versuche nicht, mehr über ihn zu wissen, denn das liegt jenseits deines Vermögens, so weise du auch sein mögest. Und wisse, dass ungerechte und törichte Menschen sich vor Gott nicht verbergen können!

Keine Spitzfindigkeit oder Ausrede vermag etwas vor seinem durchdringenden Auge zu verbergen. Alles ist voll von Gott und Gott ist in allem.

In Gott gibt es eine überquellende Fülle des Feuers. Trotzdem sollte das Herz nicht zögern, sich diesem anbetungswürdigen Feuer zu nähern, oder von ihm berührt zu werden; es wird von diesem süßen Feuer niemals verzehrt werden, dessen milde und ruhige Wärme den Kosmos in Harmonie zusammenhält. Nichts existiert, außer durch dieses Feuer, das Gott selbst ist. Niemand hat ihn gezeugt, er hat keine Mutter, er weiß alles und niemand vermag ihn zu belehren.

Er ist unfehlbar in seinen Plänen und sein Name ist unaussprechlich. Bedenke, was Gott ist! Und was uns, seine Botschafter anbetrifft, so sind wir nur ein kleiner Teil von ihm.


Nach der Ausgabe von G.R.S. Mead frei ins Deutsche übertragen von Lorenzo Ravagli.


Wahrlich, Eines gibt es, bei dem alles Verstehen endet,
Eines, das du nur erfassen kannst, wenn dein Geist aufblüht.

Wenn du deinen Geist innerlich auf es richtest,
und es als ein Ding zu begreifen suchst,
dann wirst du es nicht verstehen.

Denn es gibt eine Kraft des Geistes,
die in alle Richtungen strahlt,
leuchtend mit dem Blitzstrahl der Gedanken.

Wahrlich, nicht mit Begierde sollst du streben,
nach dem Verständnis dieses Einen,
bei dem alles Verstehen endet;

ja nicht einmal mit der weit reichenden Flamme
des weit reichenden Geistes, der alle Dinge misst,
ausser jenes Eine, bei dem alles Verstehen endet.

Wahrlich, du bedarfst keiner Begierde, um es zu verstehen.

Aber das Auge deiner Seele muss rein sein,
abgewandt von allem, auf dass dein Geist rein sei und leer;

aufmerksam, auf dass du erkennen mögest
jenes Ende des Verstehens –
denn es liegt jenseits des verstehenden Geistes.

Denn Geist ist nicht ohne jenes, das ihn zum Geist macht.

Aber jenes Ende des Geistes existiert nicht außerhalb des Geistes.

Denn aus der Vaterquelle nichts entspringt,
das unvollkommen wäre.

Mass und Rhythmus und Vollkommenheit
benötigt die Seele, um mit jenem göttlich Einen zu kreisen.

Der Vater sät keine Furcht, sondern strömt Überzeugung aus.

Der Vater herrscht von innen, nicht von aussen,
indem er innen lebt, und nicht indem er von außen begrenzt.

Nicht wissend, dass Gott ganz Gott ist:
Ihr unwissenden Sklaven, werdet nüchtern.

Des Menschen Seele soll Gott ganz an sich pressen,
und nichts Sterbliches soll zwischen ihnen sein.

Aber jetzt ist sie ganz trunken,
denn sie schaut den göttlichen Glanz in der Sphärenharmonie
in deren Schwungkreis die sterbliche Hülle lebt.

Denn Macht ist mit ihm, Geist ist aus ihm.

Ganz zog der Vater sich zurück,
doch verschloss er sein eigenes Feuer nicht in seiner Erkenntnismacht.

Denn er schließt sein geistiges Feuer,
das Urfeuer, seine Macht,
nicht in die Schöpfung ein durch Arbeit,
sondern durch die Kraft des Geistes.

Denn es ist Geist vom Geist der Erbauer
dieser sichtbaren, leuchtenden Welt.

Der Vater schuf alles in Vollkommenheit,
und übergab es jenem zweiten Geist,
den alle Völker dieser Welt als den ersten besingen.

Die Dyade wohnt beim Vater,
denn er besitzt beides:
die Macht der geistigen Herrschaft über die Dinge
und die Macht, alle Dinge sinnlich wahrnehmbar zu machen.

Aller Dinge Vater ist das Feuer des Einen.

Daher wird er die väterliche Monade genannt.

Er ist die Monade, die alles umfängt,
die Monade, die die Zweiheit zeugt.

Aus diesen beiden fließt der Körper der Drei,
zuerst und doch nicht der erste,
denn nicht durch ihn wird das Erkennbare erkennbar.

Inmitten der Väter kreist das Zentrum der Hekate.

Aus den Höhlungen nahe der Rippen auf ihrer rechten Seite
entspringt, übersprudelnd, die Quelle der ersten Seele,
die in einem Augenblick Licht, Feuer, Äther und Welten beseelt.

Gemäß den Schöpfungsgedanken des Vaters,
musst du wissen, bewohne ich, die Seele,
die alle Dinge durch Wärme zum Leben erweckt, mein Gehäuse.

Auf der linken Seite Hekates ist eine Quelle der Tugend,
die nicht aus ihr hervortritt, die ihre reine Jungfräulichkeit nicht ausströmt.

Und auf ihrem Rücken, auf beiden Seiten,
ruht die Göttin, die unerschöpfliche Natur.

Ihr Haar scheint wie eine Mähne aus Licht,
die nach allen Seiten ausstrahlt.

Rhea, wahrlich, ist beides:
die Quelle und der Strom, der mit Wissen Begnadeten.

Denn sie ist es, die als erste die Kräfte des Vaters in ihren Schoß aufnimmt,
und jedem Wesen Geburt und Tod zuströmen läßt,
die wie in einem Rad ewig aufeinanderfolgen.

Der Geist des Vaters sprach, dass alles dreifach gegliedert sein sollte.

Sein Wille stimmte zu und so wurden alle Dinge dreifach gegliedert.

Er, der alle Dinge mit dem Geist des Ewigen regiert.

In jedem Kosmos wird die Triade sichtbar,
deren Quelle eine Monade ist.

Alle Dinge erscheinen in Gestalt der Dreiheit.

Aus dieser Triade mischte der Vater jeglichen Geist.

Er stattete Geist und Seele mit einer dreifachen Macht aus.

Wohl jenen, die die väterliche Tiefe erkennen,
die den Kosmos übersteigt.

Sie ist alle Dinge, aber auf geistige Art.

Das, was nicht zerschnitten werden kann, die Einfassung aller Quellen.

Quelle aller Quellen, Mutterleib, der alle Dinge zusammenhält.

Sie ist die Gestalterin und Gebärerin des lebenerzeugenden Feuers.

Es fließt immerfort in die Gebärschöße aller Dinge.

Die lebenspendende Macht des Feuers,
erfüllt von gewaltiger Macht.

Denn er allein, der Aion, der die Blüte des Geistes pflückt,
die in der Macht des Vaters erblüht,
besitzt das Vermögen, den Geist des Vaters zu verstehen,
und die Fähigkeit, sie allen Quellen und Wurzeln mitzuteilen,
die Macht zu verstehen und über seinen nie ruhenden kosmischen Umschwung zu wachen.

Von daher strömt der Urgrund des Stoffes herab,
vielfältig in unterschiedlichen Farben.

Von daher strömt der Feuerblitz herab,
und dämpft seine Flammenblüte,
wenn er in den Schoß der Welten strömt.

Denn dort beginnen alle Dinge abwärts zu wachsen,
und ihre wunderbaren Strahlen zu versenden.

Denn von ihm strömen aus die unerschöpflichen Donner,
die Feuerblitze empfangenden Schöße,
der überaus glänzenden, vaterbegatteten Hekate,
und die Gürtel, die die Feuerblüte und den gewaltigen Atem
jenseits der Feuerpole schmücken.

Wie eine erkennende Haut, durchlässig und empfindend,
teilt er die Welt.

Der Geist des Vaters, gefasst in wenige gerade Strahlen,
die unverrückbar in Nuten aus unerbittlichem Feuer blitzen.

Der Geist des Vaters quoll immer fort,
empfangend mit seinem Willen in all seiner Reinheit
Ideen, aus denen alle Formen entstehen
und aus einer Quelle gingen sie hervor.

Denn vom Vater stammten Wille und Ziel.

Ihre Unterschiede schuf das gnostische Feuer,
indem es sie in unterschiedliche Erkenntnisformen schied.

Für die Welt aus vielen Formen
entwarf der König einen geistigen Plan,
der nicht dem Wandel unterworfen.

Die Welt, die diesem Plan folgen muss,
den keine Welt erschöpfen kann,
freute sich an den Ideen, die alle Formen annehmen,
und nahm, sichtbar werdend, Formen an.

Nur eine Quelle gibt es dieser Ideen,
aus der andere und wieder andere entspringen,
eine Quelle, die keine Nähe duldet,
die Leiber der Gestirne quellen aus ihr hervor,
die ihre ehrfurchterweckenden Tiefen umkreisen
wie Bienenschwärme, blitzend um sie und über ihr,
in diese und in jene Richtung:

die gnostischen Gedanken aus der väterlichen Quelle,
die die Blüte des Feuers in ihrer Fülle sammeln
auf der Höhe der schlaflosen Zeit.

Des Vaters erste selbstvollendete Quelle war es,
der diese Keimideen entsprudelten.

Gedanken des Vaters! Flammendes Licht, reines Feuer!

Denn der eine, der sich selber zeugte, der Vater-Geist,
der seine Werke wahrnahm,
wob in sie alle der Liebe Band,
das mit seinem Feuer alles übermannt:

auf dass alles fortdauernd in Liebe brennt bis ans Ende der Zeiten,
und das Gewebe des gnostischen Vater-Lichtes niemals zerfalle.

Von dieser Liebe werden auch die Elemente des Kosmos bewegt.

Mit dem Band der bewundernswerten Liebe, die als erstes hervortrat,
bekleidet rings mit Feuer, ihrem liebsten Gefährten,
auf dass er die Mischkrüge mische
indem er in die Blüte seines eigenen Feuers sich ergieße.

Nachdem den Seelenfunken er mit Geist und Atem Gottes verbunden,
fügte als drittes er die reine Liebe hinzu,
die erhabene Meisterin, die alle bindet.

Tugend und Weisheit und wohlüberlegte Gewißheit.

Sieben Weltenfirmamente ließ der Vater hervorquellen.

Die Zentren der stofflichen Welt sind oben im Äther befestigt.

Die Ätherbahn des Mondes und der unbegrenzte Lauf
und die luftigen Fluten des Mondes.

O Äther, Sonne, Atem des Mondes, Lenker der Lüfte!

Ihr Kreise der Sonne und du Pulsschlag des Mondes
und Schoß der Luft.

Der Klang des Äthers und der Sonne,
der Ströme des Mondes und der Lüfte.

Und weite Luft und Bahn des Mondes
und du Äther-Gewölbe der Sonne.

Beide, Gang des Mondes und der Sterne.
Nicht um ihrer selbst willen wandeln die Sterne.

Und fünftens, in der Mitte, ein anderer feuriger Graben,
auf dem das lebenspendende Feuer in die stoffliche Welt herabfließt.

Das Zentrum, von dem aus alle Abstände zur Peripherie gleich sind.

Vom Feuer, vom Wasser, von der Erde und dem allnährenden Äther.

Wahrlich, dort gab es eine zweite Feuermasse,
die aus sich selbst alle unteren Dinge hervortrieb,
auf dass der Leib des Kosmos sich zu einer Kugel forme,
auf dass der Kosmos sichtbar werde,
sichtbar und nicht durchsichtig.

Verstoffliche nicht den Geist und verfestige nicht den Gedanken.

Denn er ist ein Abbild des Geistes;
aber was erzeugt wird, hat eine Art Körper.

Denn die Natur, die nimmer ruhende,
herrscht über die Welten und wirkt;
auf dass der Himmel auf ewig seinen geneigten Gang gehe,
und die flinke Sonne um sein Zentrum,
dass der Sitte gemäß er wiederkehre.

Wahrlich, in voller Waffenrüstung inwendig und auswendig,
wie eine Göttin.

Urgründe, die in ihrem Geist die Werke sahen, die der Vater dachte,
kleideten sich in diese Werke und Leiber,
damit die Sinne sie zu sehen vermögen.

Unter ihnen ist der erste Kreis der heilige
und in der Mitte der luftige
ein dritter aber wärmt die Erde mit seinem Feuer.

Denn alle Dinge sind die Knechte
dieser drei mächtigen Urgründe.

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