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Fragment über Götterbilder

Eine freie Übersetzung des sechzehnten Traktats des Corpus Hermeticum von Lorenzo Ravagli


Tat: Wenn Du darüber nachdenkst, o König, wirst Du erkennen, dass unsere körperliche Welt auch von unkörperlichen Entitäten erfüllt ist.

Was für Entitäten, fragte der König.

Tat: Körper, die in Spiegeln erscheinen, sind unkörperlich, oder nicht?

Ja, Tat, das sind sie. Du denkst wie ein Gott, sagte der König.

Tat: Aber es gibt auch andere unkörperliche Entitäten. Ist es nicht so, dass es Urbilder gibt, die in Körpern erscheinen, obwohl sie selbst unkörperlich sind, nicht nur in beseelten, sondern auch in unbeseelten Körpern?

So scheint es, Tat.

Tat: Also gibt es Spiegelungen des Unkörperlichen im Körperlichen und des Körperlichen im Unkörperlichen – des sinnlich-sichtbaren Kosmos im Geistkosmos und umgekehrt. Daher verehre die Götterbilder, weil sie Bilder von Wesen sind, die den Geistkosmos bevölkern.

Sich erhebend sagte der König: Es ist Zeit, dass ich mich meinen Gästen zuwende, mein Prophet. Morgen wollen wir weiter über die göttlichen Dinge sprechen.


Das Corpus Hermeticum in einer preisgünstigen, englischen Übersetzung: Hermetica: The Greek Corpus Hermeticum and the Latin Asclepius in a New English Translation, with Notes and Introduction

Und in einer neuen deutschen, wissenschaftlichen Übersetzung:

Das Corpus Hermeticum deutsch, Teil 1: Die griechischen Traktate und der lateinische 'Asclepius'

Das Corpus Hermeticum deutsch, Teil 2: Nag-Hammadi-Texte, Testimonien

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