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Fama Fraternitatis des löblichen Ordens des Rosencreutzes

1614


An die Häupter, Stände und Gelehrten Europas.

Wir, die Brüder der Bruderschaft des Rosenkreuzes entbieten allen und jedem, die diese unsere Fama in christlicher Gesinnung lesen, unseren Gruß, unsere Liebe und unser Gebet.

Der allein weise und gnädige Gott hat in den letzten Tagen seine Gnade und Güte so reichlich über das menschliche Geschlecht ausgegossen, dass sich die Erkenntnis seines Sohnes und der Natur mehr und mehr erweitert hat und wir uns zu Recht einer glücklichen Zeit rühmen dürfen, weil nicht nur ein Teil der bis anhin unbekannten und verborgenen Welt entdeckt worden ist und dadurch viele wunderbare und nie zuvor gesehene Werke und Schöpfungen der Natur möglich geworden sind. Vielmehr hat er auch hocherleuchtete Menschen erscheinen lassen, welche die zum Teil verunreinigte und unvollkommene Kunst wieder gerade rückten, damit endlich der Mensch seinen Adel und seine Herrlichkeit versteht und begreift, inwiefern er ein Mikrokosmos ist und wie weit sich seine Kunst in die Natur hinein erstreckt.

Trotzdem scheint der unbesonnenen Welt damit wenig gedient, sondern das Lästern, Lachen und Gespött wird immer lauter, und auch bei den Gelehrten sind Stolz und Ehrgeiz so groß, dass sie nicht zusammentreten mögen. Trotz alledem, was uns Gott in unserem Jahrhundert so reichlich mitgeteilt hat aus dem Buch der Natur oder durch die Regeln aller Künste, steht einer wider den anderen. Man bleibt bei der alten Leier und statt das helle offenbare Licht der Erkenntnis gelten zu lassen, müssen die Schriften von Päpsten, Aristoteles und Galen herhalten, die ohne Zweifel selbst, lebten sie noch, sich mit Freuden korrigieren würden.

Hier aber ist man für so große Worte zu schwach und obwohl in Theologie, Physik und Mathematik die Wahrheit in vielem anders aussieht als behauptet, lässt der alte Feind seine List und sein Grollen zu Hauf sehen und verhindert durch Schwärmer, Unfrieden und Landläufer eine Wendung zum Besseren, ja macht sie durch seine Listen zu einem Gegenstand des Hasses.

Um das Ziel einer Generalreformation hat sich auch der weiland andächtige, geistliche und hocherleuchtete Vater Bruder C.R., ein Deutscher, unserer Bruderschaft Haupt und Begründer, hoch und lange Zeit bemüht. Dieser wurde, nachdem er aus Armut – seiner gleichwohl adeligen Eltern – im fünften Jahr seines Lebens in ein Kloster gesteckt worden war und Griechisch und Latein ziemlich gut erlernt hatte, einem Bruder P.A.L., der sich eine Reise zum heiligen Grab vorgenommen hatte, auf sein emsiges Flehen und Bitten hin noch in blühender Jugend mitgegeben.

Obwohl dieser Bruder in Cypern gestorben ist und Jerusalem nicht gesehen hatte, kehrte unser Bruder C.R. nicht um, sondern schiffte hinüber und zog nach Damaskus, willens, von dort aus Jerusalem zu besuchen. Als er aber wegen Krankheit dort verharren musste und wegen seiner Arzneien (die ihm nicht unbekannt waren), der Türken Gunst erlangte, begann man von ungefähr, von den Weisen zu Damaskus in Arabien zu reden, was Wunders dieselben trieben und dass ihnen die ganze Natur entdeckt wäre.

Hierdurch wurde der hohe und edle Geist des Bruders C.R.C. erweckt, sodass ihm nicht mehr so sehr Jerusalem als Damaskus im Sinn lag. Er konnte auch seine Begierde nicht mehr meistern, sondern verdingte sich den arabischen Meistern, damit sie ihn gegen ein geringes Entgelt nach Damaskus mitnahmen.

Nur 16 Jahre war er alt, als er dahin kam, gleichwohl von starkem deutschem Gewächs. Da empfingen ihn die Weisen, wie er selbst bezeugt, nicht wie einen Fremden, sondern gleichsam wie einen, auf den sie lange gewartet hatten, nannten ihn beim Namen und zeigten ihm geheime Dinge aus seinem Kloster, worüber er sich nicht genug wundern konnte.

Allda lernte er die arabische Sprache besser, sodass er schon im folgenden Jahr das Librum M. (Buch der Natur) in gutes Latein übertrug und mit sich nahm: Dies ist der Ort, an dem er seine Physik und Mathematik empfing, deren sich die Welt zu Recht hätte erfreuen können, wenn die Liebe größer und die Missgunst geringer gewesen wäre.

Nach drei Jahren kehrte er voller Erleuchtung wieder um, und schiffte von der arabischen Halbinsel nach Ägypten, wo er nicht lange blieb. Aber seither achtete er noch besser auf die Gewächse und Kreaturen und durchquerte das ganze Mittelmeer, um nach Fez zu gelangen, wohin ihn die Araber gewiesen hatten.

Es ist für uns wahrhaftig eine Schande, dass so weit voneinander entfernte Weise nicht nur untereinander einig und allen Zankschriften zuwider sind, sondern auch mit ihrem Vertrauen und bei der Mitteilung ihrer Geheimnisse so freigiebig waren.

Alle Jahre kommen die Araber und Afrikaner zusammen, befragen einander nach den Künsten, ob nicht vielleicht etwas Besseres erfunden worden ist oder die Erfahrung ihre Theorien geschwächt habe. Da kommt jährlich etwas zustande, wodurch Mathematik, Physik und Magie – denn hierin sind die Fessaner am besten – verbessert werden. Derzeit mangelt es auch in Deutschland nicht an Gelehrten, Magiern, Kabbalisten, Medizinern und Philosophen, die einander etwas zulieb tun könnten, und der große Haufen müsste nicht die Weide allein abgrasen.

Zu Fez machte er Bekanntschaft mit den elementarischen Einwohnern, – wie man sie zu nennen pflegt – die ihm viel von ihrem Wissen eröffneten, wie denn auch wir Deutschen viel von dem unsrigen zusammenbringen könnte, wenn die gleiche Einigkeit unter uns wäre und wir mit ganzem Ernst zu suchen begehrten.

Von diesen Fessanern bekannte er allerdings oft, dass ihre Magie nicht ganz rein, auch die Kabbala mit ihrer Religion befleckt sei. Nichtsdestoweniger wusste er sie sich trefflich zunutze zu machen.

Auch fand er dort einen noch besseren Grund für seinen Glauben, der mit der ganzen Welt in Harmonie übereinstimmt, sowie mit allen Epochen der Jahrhunderte. Hieraus erschloss sich ihm eine schöne Zusammenschau, und er erkannte, dass, geradeso wie in jedem Kern ein guter, ganzer Baum oder eine Frucht enthalten ist, so auch die ganze große Welt (Makrokosmos) in einem kleinen Menschen (Mikrokosmos), sodass dessen Religion, Ordnung, Gesundheit, Glieder, Natur, Sprache, Worte und Werke alle in gleichem Ton und gleicher Melodie mit Gott, Himmel und Erde zusammenstimmen.

Was dieser Harmonie zuwider läuft, ist Irrtum, Verfälschung und vom Teufel, der allein das erste Mittel und die letzte Ursache der weltlichen Streitereien, Blindheit und Dummheit ist. Und würde einer alle Menschen dieses Erdbodens prüfen, würde er finden, dass das Gute und Rechte immerdar mit sich selbst eins, das andere aber mit tausenderlei irriger Meinung befleckt ist.

Nach zwei Jahren verließ Bruder R.C. Fez und fuhr mit vielen köstlichen Stücken nach Spanien. Diese Reise lag ihm sehr am Herzen und er hegte die Hoffnung, die Gelehrten Europas würden sich mit ihm freuen, da sie nun all ihre Studien auf so sichere Fundamente würden bauen können, wie er sie gefunden hatte.

Er besprach deswegen mit den Gelehrten in Spanien, worin es unseren Wissenschaften fehle und wie ihnen zu helfen sei, woraus die kommenden Jahrzehnte sicher zu erkennen seien und worin sie mit den vergangenen übereinstimmten und wie die Mängel der Kirche und die Moralphilosophie zu verbessern seien.

Er zeigte ihnen neue Gewächse, Früchte, Tiere, die sich nicht nach der alten Philosophie richteten und gab ihnen neue Grundsätze an die Hand, die all das umfassten. Aber es erschien ihnen alles lächerlich, und weil es noch neu war, sorgten sie sich, ihr großer Name würde geschmälert, wenn sie dazulernten und ihre langjährigen Irrtümer zugaben. Das Bisherige waren sie gewohnt und es hatte ihnen auch genug eingetragen. Ein anderer, dem die Unruhe liege, möge eher reformiert werden, sagten sie – sie jedenfalls nicht.

Dieses Liedlein wurde ihm von anderen Nationen auch vorgesungen, was ihn umso mehr dazu veranlasste, seine Erkenntnisse den Gelehrten aller Fakultäten, Wissenschaften, Künste und der ganzen Natur mitzuteilen. Sie sollten gleich einem Globus sich dem einen Zentrum zuwenden, wie es bei den Arabern Brauch war. Die Weisen sollten es sich zur Aufgabe machen, auch in Europa eine Gesellschaft zu schaffen, die ausreichend Gold und Edelsteine besitze und diese den Königen zu gebührendem Nutzen zur Verfügung stelle, die imstande sei, die Regenten und die Gesellschaft zu erziehen, und die alles, was Gott dem Menschen zu wissen gab, wüsste und in Notfällen als der Heiden Abgötter danach gefragt werden könnten.

Gewiss, wir müssen bekennen, dass die Welt schon damals mit großer Unruhe schwanger ging und an der Geburt gearbeitet hat, und dass sie unverdrossene rühmliche Helden hervorgebracht hat, die mit aller Gewalt durch die Finsternis und Barbarei hindurchgebrochen sind und uns Schwächeren lediglich die Aufgabe gelassen haben, nachzurücken – jene Helden waren freilich die Spitze des Feuerdreiecks Widder, Löwe, Schütze, dessen Flamme nun umso heller leuchtet und gewiss in dieser Welt den letzten Brand entzünden wird.

Ein solcher Mann ist dem Vernehmen nach auch Theophrastus Paracelsus gewesen, der zwar unserer Bruderschaft nicht beigetreten ist, aber das Liber M. (Liber Mundi, Buch der Natur) fleißig gelesen hat und seinen scharfen Geist daran entzündete.

Aber auch diesen Mann hat der Gelehrten und der Naseweise Überheblichkeit in seinem besten Lauf gehindert, sodass er seine Naturbetrachtung nicht auf friedliche Weise mit andern teilen konnte, weshalb er in seinen Schriften eher über die Vorwitzigen spottete, als dass er sich ganz durchschauen ließ. Dennoch ist die angestrebte Harmonie bei ihm zu finden. Ohne Zweifel hätte er sie den Gelehrten mitgeteilt, wenn er sie größerer Erkenntnis statt nutzloser Fopperei für würdig befunden hätte, aber er vergeudete seine Zeit mit einem allzu freien und unachtsamen Leben und überließ die Welt ihrer törichten Freude.

Damit wir aber unseres geliebten Vaters Bruder R.C. nicht vergessen: dieser ist nach vielen mühseligen Reisen laut zuverlässigen Informationen wieder nach Deutschland gezogen, das er angesichts der reformatorischen Veränderungen und des (damit verbundenen) wunderlichen Kampfes herzlich lieb hatte.

Obwohl er mit seiner Kunst, besonders aber der Umwandlung von Metallen, hätte Aufsehen erregen können, waren ihm doch der Himmel und dessen Bürger, die Menschen, viel wichtiger als alle Pracht.

Er baute sich eine angenehme und saubere Wohnstätte, in der er seine Reisen und seine Philosophie zusammenfasste, und in ein gewisses Erinnerungswerk brachte. In diesem Haus soll er eine gute Zeit mit der Mathematik zugebracht und viele schöne Instrumente – in denen alle Künste zusammenflossen – angefertigt haben, von denen uns leider nichts geblieben ist, wie wir nachfolgend berichten.

Nach fünf Jahren kam ihm die angestrebte Reformation abermals in den Sinn, und weil andere Hilfe oder Beistand versagte, er selbst aber hurtig und unverdrossen arbeitete, nahm er zu diesem Zweck einige Mitarbeiter zu sich. Er nahm deshalb aus seinem ersten Kloster, zu welchem er eine besondere Zuneigung trug, drei seiner Mitbrüder: G.V., Fr. I.A. und Bruder I.O., die mehr Kenntnis in den Künsten hatten, als viele ihrer Zeit. Diese drei verpflichtete er, recht zuverlässig, fleißig und verschwiegen zu sein, und all das, wozu er sie anleitete, mit großer Gewissenhaftigkeit zu Papier zu bringen, damit die Nachwelt, der die Offenbarung bestimmt war, durch keine einzige Silbe oder keinen Buchstaben betrogen würde.

So fing die Bruderschaft des R.C. zuerst mit vier Personen an.

Sie bedienten sich der magischen Sprache und Schrift mit einem weitläufigen Wortschatz, den wir noch heute zu Gottes Ehre und Ruhm gebrauchen und große Weisheit zu Gottes Ehre und Ruhm darin finden.

Sie verfassten den ersten Teil des Buches M. Weil aber die Arbeit zu groß wurde und der unglaubliche Zulauf der Kranken sie daran hinderte und auch ein neues, dem Heiligen Geist geweihtes Gebäude, »Sankt Spiritus« genannt, vollendet war, beschlossen sie, weitere Mitglieder in ihre Bruderschaft aufzunehmen. Hierzu wurden erwählt Bruder R.C., seines verstorbenen Vaters Bruder-Sohn, Bruder B. ein geschickter Maler, G.G. und P.D. ihre Schreiber, alles Deutsche bis auf I.A., sodass sie ihrer acht waren, alle unverheiratet, die Jungfräulichkeit gelobt hatten. So sollte ein Volumen all dessen versammelt sein, was der Mensch sich wünschen, was er begehren und was er hoffen kann.

Obgleich wir freiwillig bekennen, dass sich die Welt innerhalb von hundert Jahren sehr gebessert hat, sind wir doch gewiss, dass unsere Grundsätze unverändert bleiben bis an den Jüngsten Tag, und nichts wird die Welt auch in ihrem höchsten und letzten Alter von uns zu sehen bekommen; denn unsere Weisheit nahm ihren Anfang an dem Tag, da Gott sprach: »Fiat« (es werde), und sie endet, wenn er sprechen wird: »Pereat« (sie vergehe).

Doch Gottes Uhr schlägt alle Minuten, während unsere kaum ganze Stunden anzeigt. Wir glauben auch fest, dass unsere geliebten Väter und Brüder, wären sie in das jetzige helle Licht unserer Erkenntnis hineingeraten, dem Papst, Mohammed, den Schriftgelehrten, (Schein-) Künstlern und Sophisten besser in die Wolle gegriffen hätten und dass ihr hilfreiches Gemüt nicht nur mit Seufzen und Wünschen deren Untergang herbeigewünscht haben würde.

Als nun diese acht Brüder alles dergestalt angeordnet und ausgerichtet hatten, dass keine weitere Arbeit nötig war, und jeder einen vollkommene Abhandlung über die geheime und offenbare Philosophie besaß, wollten sie nicht länger beieinander bleiben, sondern, wie es gleich anfangs festgelegt war, sich in alle Lande verteilen, damit nicht nur insgeheim ihre Axiome von den Gelehrten examiniert würden, sondern auch sie selbst, ob in dem einen oder anderen Land einige Beobachtungen einen Irrtum erbrächten, die sie einander berichten möchten

Ihre Abmachungen waren diese:

1. Keiner sollte sich einer anderen Beschäftigung hingeben, als Kranke zu pflegen und zwar ganz umsonst.

2. Keiner sollte genötigt sein, der Bruderschaft wegen eine bestimmte Kleidung zu tragen, sondern sich des Landes Art anpassen.

3. Ein jeder Bruder sollte sich alle Jahre am C. Tag bei S. Spiritus einstellen oder seines Ausbleibens Ursache schicken.

4. Ein jeder Bruder sollte sich nach einer tauglichen Person umsehen, die ihm gegebenenfalls nachfolgen konnte.

5. Das Wort R.C. sollte ihr Siegel, ihre Losung und Charakter sein.

6. Die Bruderschaft sollte 100 Jahre lang geheim bleiben.

Auf diese sechs Artikel schworen sie und so zogen die fünf Brüder davon. Allein die Brüder B. und D. blieben bei dem Vater Bruder R.C. ein Jahr lang. Als diese dann auch auszogen, blieben bei ihm sein Vetter und I.O., so dass er für die restlichen Tage seines Lebens immer zwei bei sich hatte.

Und obwohl die Kirche noch ungesäubert war, wissen wir doch, was sie von ihr gehalten haben und worauf sie mit Verlangen warteten. Alle Jahre kamen sie mit Freuden zusammen und berichteten ausführlich von ihren Verrichtungen. Allda muss es lieblich gewesen sein, alle Wunder, die Gott in der Welt da und dort ausgestreut hat, wahrhaftig und ohne Dichtungen anzuhören und zu erzählen.

Man darf es auch für gewiss halten, dass diese Personen von Gott und der ganzen himmlischen Schar zugerüstet, und von den weisesten Männern, die in etlichen Zeitaltern gelebt haben, ihrer höchsten Einigkeit, größten Verschwiegenheit und möglichsten Guttätigkeit wegen unter sich selbst und unter andern auserlesen waren.

In solch löblichstem Wandel ging ihr Leben dahin. Und wiewohl ihre Leiber von aller Krankheit und allen Schmerzen befreit waren, konnten die Seelen den ihnen bestimmten Punkt der Auflösung nicht überschreiten.

Der erste aus dieser Bruderschaft war I.O. Er starb in England, wie ihm Bruder C. lange zuvor geweissagt hatte. Er war in der Kabbala sehr vollkommen und besonders gelehrt, wie sein Büchlein, »H.« genannt, bezeugt. In England weiß man viel von ihm zu sagen, besonders weil er einem jungen Grafen Norfolk den Aussatz vertrieben.

Sie hatten beschlossen, dass ihre Grabstätten so gut als möglich verborgen blieben; weshalb wir heute auch nicht wissen, wo ihrer etliche geblieben sind, doch ist die Stelle eines jeden durch einen tauglichen Nachfolger besetzt worden.

Das wollen wir aber Gott zu Ehren öffentlich bekennen, was wir auch aus dem Buch M. insgeheim erfahren haben. Wiewohl wir der ganzen Welt Bild und Gleichnis vor Augen haben können, so ist uns doch weder unser Unglück noch Sterbestündlein bewusst, das uns der große Gott vorenthält, weil ER uns in steter Bereitschaft haben will.

Davon jedoch ausführlicher in unserer »Confessio«, in der wir auch 37 Ursachen anzeigen, warum wir von jetzt an unsere Bruderschaft bekannt machen und diese hohen Mysterien freiwillig, ungezwungen und ohne alle Bezahlung anbieten. Auch versprechen wir mehr Gold, als der König von Spanien aus den beiden Indien beibringt; denn Europa geht schwanger und wird ein starkes Kind gebären. Das muss eines großen Gevatters Geld haben.

Nach dem Tod von O. rastete Bruder R.C. nicht, sondern berief die andern, sobald er mochte, zusammen, und es will uns schier dünken, damals möchte sein Grab erst gemacht worden sein.

Obwohl wir Jüngeren bisher gar nicht wussten, wann unser geliebter Vater R.C. gestorben ist und mehr nicht hatten als bloß die Namen der Begründer, samt der Nachfolger bis auf uns, so wussten wir uns doch auch noch eines Geheimnisses zu erinnern, das A., des D. Nachfolger, – der letzte aus der anderen Generation, der mit vielen von uns noch gelebt hat – durch geheime Reden über das Thema der hundert Jahre, uns, der dritten Generation, anvertraut hat.

Sonst müssen wir bekennen, dass nach dem Tod von A. keiner von uns das Geringste von R.C. und seinen ersten Mitbrüdern gewusst hat, außer dem, was in unserer philosophischen Bibliothek von ihnen vorhanden gewesen ist. Darunter befinden sich das vornehmste und kunstfertigste unserer Axiome, die »Rotae Mundi« [die Räder der Welt], und »Protus« (Proteus), das nützlichste, wie wir meinen. Wir wissen jedoch nicht gewiss, ob wir von der andern Generation über die gleiche Weisheit verfügen, wie die ersten, die zu allem Zugang hatten.

Es soll aber der großgünstige Leser nochmals daran erinnert sein, dass, was wir jetzt von des Bruders R.C. Begräbnisstätte nicht nur erfahren haben, sondern auch hiermit öffentlich kundtun, von Gott dazu ermächtigt und beauftragt sind. Dem kommen wir in solcher Treue nach, dass, wo man mit Bescheidenheit und christlicher Antwort uns wiederum begegnen wird, wir uns nicht scheuen wollen, unsere Taufe, Entwicklung, unsere Zusammenkünfte und was immer man von uns begehren wird, im Druck zu veröffentlichen.

So ist nun die Wahrheit und der gründliche Bericht über den hocherleuchteten Mann Gottes Bruder C.R.C. diese:

Nachdem A. in Gallia Narbonesi selig verschieden, kam an seiner Statt unser geliebter Bruder N.N. Dieser, als er sich bei uns eingestellt und den ehrwürdigen Treu- und Schweigeeid abgelegt, berichtete uns im Vertrauen, dass ihn A. vertröstet habe, diese Bruderschaft werde binnen kurzem nicht mehr so geheim, sondern im ganzen Vaterland deutscher Nation hilfreich, notwendig und berühmt sein, und dessen brauche er sich in seinem Stand am wenigsten zu schämen.

Im folgenden Jahr, als er schon seine Schulung abgeschlossen und die Gelegenheit hatte, zu verreisen, wohl ausgerüstet mit Fortunas Säckel, gedachte er, der ein guter Baumeister war, an diesem Gebäude etwas zu verändern und passender anzurichten.

Bei dieser Reparatur stieß er auch auf die Gedächtnistafel, die aus Messing gegossen und einen jeden Namen der Bruderschaft samt wenigen anderen Angaben enthielt. Diese Tafel wollte er in ein anderes, geeigneteres Gewölbe versetzen, denn, wo und wann Bruder R.C. gestorben und in welchem Land er begraben sein mochte, wurde uns von den Alten vorenthalten und war uns nicht bekannt.

Die Tafel hing nun an einem großen, starken Nagel, weshalb er mit Gewalt herausgezogen wurde und so einen ziemlich großen Stein von einem dünnen Gemäuer über einer verborgenen Tür mit sich nahm und die Tür unverhofft entdeckt wurde, weswegen wir mit Freude und Verlangen das übrige Gemäuer hinwegräumten und die Tür säuberten, daran gleich oben mit großen Buchstaben geschrieben stand:

POST CXX ANNOS PATEBO
(Nach 120 Jahren werde ich offenbar)

samt der alten Jahreszahl darunter, wofür wir Gott dankten und die selbige Sache abends ruhen ließen, weil wir uns erst in unserer Rota [Runde] beraten wollten. Zum drittenmal berufen wir uns auf unsere Confessio, denn was wir hier offenbaren, geschieht den Würdigen zum Nutzen, den Unwürdigen soll es, will's Gott, wenig frommen.

Denn gleich, wie unsere Tür sich nach so vielen Jahren in wunderbarer Weise eröffnet, also soll auch für Europa eine Tür aufgehen, wenn das Gemäuer weg ist; eine Tür, die sich schon sehen lässt und von nicht wenigen mit Begierde erwartet wird.

Des Morgens eröffneten wir die Tür und fanden ein Gewölbe mit sieben Seiten und Ecken, jede fünf Schuh lang, bei einer Höhe von acht Schuh. Dieses Gewölbe, obwohl es nie von der Sonne beschienen wurde, leuchtete doch hell, von einer anderen Sonne, die dieses Licht der Sonne »abgelernt« hat, und stand zuoberst in der Mitte der Bühne. In ihrer Mitte war anstatt eines Grabsteins ein runder Altar mit einer Messingplatte, darauf diese Schrift:

A.C.R.C.
hoc universi compendium vivus mihi sepulchrum feci

(Dies Kompendium des Alls habe ich mir zu meinen Lebzeiten zum Grabmal
gemacht.)

Um den ersten Reif oder Rand herum stand:
Jesus mihi omnia

(Jesus ist mir alles.)

In der Mitte waren vier Figuren von einem Kreis umschlossen, dessen Umschrift lautete:

1. Nequaquam vacuum – nirgends Leere,
2. Legis jugum – Joch des Gesetzes,
3. Libertas Evangelii – Freiheit des Evangeliums,
4. Dei gloria intacta – Gottes uneingeschränkter Ruhm.

Dies ist alles klar und lauter, wie auch die sieben Seiten und die zweimal sieben Dreiecke. Wir knieten allzumal nieder und dankten dem allein weisen, allein mächtigen, allein ewigen Gott, der uns mehr gelehrt als alle menschliche Vernunft erfinden könnte. Gelobt sei sein Name!

Dieses Gewölbe teilten wir auf in drei Teile: die Bühne oder den Himmel, die Wand oder Seiten, den Boden oder das Pflaster. Von dem Himmel werdet ihr diesmal von uns nicht mehr vernehmen, außer, dass er nach den sieben Seiten in dem lichten Zentrum im Dreieck geteilt ist. Was sich aber darin befindet, das sollen – so Gott will – eure, das Heil erwartenden Augen selbst sehen. Es war jede in zehn quadratische Felder abgeteilt, jede mit ihren Figuren und Worten, wie sie hier in unserem Büchlein »Concentratum« aufs fleißigste und getreueste umrissen und niedergelegt sind.

Der Boden ist auch wieder im Dreieck abgeteilt. Aber weil hier des unteren Regenten Herrschaft und Gewalt beschrieben ist, lässt sich solches nicht der vorwitzigen, gottlosen Welt zum Missbrauch darbieten, was vom Himmel her zu verstehen ist.

Er tritt der alten bösen Schlange ohne Scheu und Schaden auf den Kopf, wozu sich unser Zeitalter gar wohl eignet. Eine jede der Seiten hatte eine Tür zu einem Kasten, in dem unterschiedliche Sachen lagen, besonders all unsere Bücher, die wir sonst auch hatten, samt dem Wörterbuch des Theophrastus von Hohenheim (Paracelsus), und jenen, aus denen wir bereits täglich ohne Falsch mitteilen. Darin fanden wir auch sein Tagebuch und seine Lebensbeschreibung, daraus dieses meistenteils genommen ist. In einem anderen Kasten waren Spiegel von mancherlei Tugend, anderswo Glöcklein, brennende Ampeln, besonders etliche wunder-künstliche Gesänge – alles darauf gerichtet, dass auch nach vielen hundert Jahren, wenn der ganze Orden oder die Bruderschaft zugrunde gegangen wäre, sie durch den Inhalt dieses Gewölbes wieder erneuert werden könnten.

Noch hatten wir den Leichnam unseres sorgfältigen und klugen Vaters nicht gesehen, darum rückten wir den Altar beiseite. Da ließ sich eine starke Messingplatte aufheben, darunter befand sich ein schöner und ruhmwürdiger Leib, unversehrt und ohne alle Verwesung, wie derselbe hier aufs genaueste in vollem Ornat und angelegten Stücken abgebildet ist. In der Hand hielt er ein Büchlein, auf Pergament mit Gold geschrieben, T. genannt, welches nunmehr nach der Bibel unser höchster Schatz und das so leicht nicht soll der Welt-Zensur unterworfen werden. Am Ende dieses Büchleins steht folgendes Wort:

(Hier folgt ein lateinischer Text, der übersetzt lautet:)

»Das dem Herzen Jesu eingepflanzte Samenkorn, C. Ros.c. stammte aus vornehmer und erleuchteter Familie, der Mann seines Jahrhunderts, von göttlicher Offenbarung.

Durch subtilste Imagination und unermüdliche Arbeit fand er den Zugang zu den himmlischen und menschlichen Mysterien und Geheimnissen. Er behütete seinen mehr als königlichen Schatz, den er auf seinen Reisen durch Arabien und Afrika gesammelt hatte, der aber seinem Jahrhundert noch unzugänglich war, für spätere Generationen, bis er wieder ausgegraben würde, setzte treue und engverbundene Erben ein über seine Künste und seinen Namen, erbaute eine ›Kleine Welt‹, die in allen Bewegungen der ›Großen Welt‹ entsprach und schuf schließlich ein Kompendium aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Geschehnisse.

Dann gab er, von niemandem gedrängt, einzig vom Geiste Gottes gerufen, seine erleuchtete Seele dem Schöpfer zurück, unter den Umarmungen und Abschiedsküssen seiner Brüder. Obwohl er mehr als hundert Jahre alt geworden war, hatte er dennoch nie Krankheit an seinem Leibe erfahren, noch an anderen geduldet. Er war unser geliebtester Vater, sanftester Bruder, treuester Meister und lauterster Freund. Hier ist er von den Seinen für 120 Jahre den Augen der Welt entzogen worden.«

Zuunterst hatten sich unterschrieben.
1. Pr. A. Fr. ch. electione fraternitatis caput
2. Pr. G.V.M.P.G.
3. Pr. R.C. junior haeres S. Spiritus
4. Fr. F.B.M.P.A. pictor et archi
5. Pr. G. G. M. P. I. Cabalista. D

Die zweite Runde:
1. Fr. P. A. Successor, Fr. I.O. Mathematicus
2. Fr. A. Successor, Fr. P.D.
3. Fr. R. Successor patris c. R. e. cum Christo triumphantis

Am Ende steht:

Ex deo nascimur, in Jesu morimur, per spiritum reviviscimus.

(Aus Gott werden wir geboren, in Jesus sterben wir, durch den [Hl.] Geist werden wir wiedergeboren.)

Es waren damals schon Br. O. und Br. D. verschieden; wo ist nun ihre Begräbnisstätte zu finden? –

Wir zweifeln aber gar nicht daran, dass der alte Bruder-Senior als etwas Besonderes in die Erde gelegt oder vielleicht auch verborgen wurde. Wir hoffen auch, es soll dies unser Beispiel andere erwecken, fleißiger ihre Namen, die wir darum eröffnet haben, zu erfragen und deren Begräbnisstätten zu suchen, denn die meisten sind wegen ihrer Medizin noch unter den uralten Leuten bekannt und werden deswegen gerühmt. So möchte vielleicht unser Schatz gemehrt oder wenigstens besser erläutert werden.

Den »minutum mundum« betreffend (die kleine Welt des Menschen), so fanden wir den in einem anderen Altärlein verwahrt, gewiss schöner als ihn ein verständiger Mensch sich vorstellen könnte. Den lassen wir hier unbeschrieben, bis uns auf diese unsere treuherzige Fama vertraulich geantwortet wird. Also haben wir die Platten wieder darüber gelegt, den Altar daraufgestellt, die Türe verschlossen und mit unser aller Siegel gesichert. Darüberhinaus sind aufgrund der Anleitung und des Befehls unserer Runde etliche Büchlein, darunter auch die hohe M., die anstatt etlicher Hausarbeit von dem lieblichen M.P. gedichtet worden, zum Vorschein gekommen.

Endlich sind wir, unserer Gewohnheit gemäß, wieder voneinander gezogen und haben den natürlichen Erben den Besitz unserer Kleinodien gelassen, und warten nun ab, was uns von Gelehrten und Ungelehrten für ein Bescheid, Urteil oder Kritik zuteil werde.

Und dies, obwohl wir wissen, dass trotz unseres Verlangens und der Hoffnung anderer mit der allgemeinen Reformation der göttlichen und menschlichen Dinge bei weitem noch nicht genug geschieht.

Denn es ist doch nicht unbillig, dass, die Sonne ehe sie aufgeht, ein helles oder dunkles Licht in den Himmel bringt und unterdessen einige wenige, die sich melden werden, zusammentreten, damit unsere Bruderschaft mit der Zahl und dem Ansehen des gewünschten, und von Pr. C. vorgeschriebenen philosophischen Kanons einen glücklichen Anfang macht, oder auch mit uns unsere Schätze, die uns nimmermehr ausgehen können, in Demut und Liebe genießt, um die Mühseligkeit dieser Welt zu überzuckern und mit den Wunderwerken Gottes nicht so blind umzugehen.

Damit aber auch ein jeder Christ wisse, wes Glaubens und Vertrauens wir Leute seien, so bekennen wir uns zur Erkenntnis Jesu Christi, wie dieselbe zu dieser letzten Zeit besonders in Deutschland hell und klar hervorgetreten und noch heutzutage – abgesehen von Schwärmern, Ketzern und falschen Propheten – in bestimmten Ländern erhalten, bestritten und propagiert wird. Wir genießen auch zwei Sakramente, wie sie mit allen Phrasen und den Zeremonien der ersten renovierten Kirche angesetzt wurden. In politischer Hinsicht erkennen wir das Römische Reich und die Vierte Monarchie als unser und der Christen Oberhaupt an.

Obwohl wir nun wissen, welche Veränderungen bevorstehen und sie anderen Gottesgelehrten herzlich gerne mitteilen wollen, ist dies unsere Handschrift, welche wir in Händen haben. Und es wird uns auch ihretwegen kein Mensch ohne den einigen Gott vogelfrei machen und sie den Unwürdigen zu gebrauchen geben. Wir werden aber aus gutem Grund verborgene Hilfe tun, je nachdem es Gott erlaubt oder verwehrt.

Denn unser Gott ist nicht blind wie die Fortuna der Heiden, sondern der Kirche Schmuck und des Tempels Ehre. Unsere Philosophie ist nichts Neues, sondern so, wie sie Adam nach seinem Fall erhalten und wie Moses und Salomo sie geübt haben. Folglich soll sie nicht Zweifel und andere Meinungen widerlegen, weil die Wahrheit einig, einfach und ihr selbst immerdar gleich ist, besonders aber mit Jesus in allen Gliedern übereinstimmt, geradeso, wie er des Vaters Ebenbild und sie sein Abbild ist.

Deshalb soll es nicht heißen: In philosophischer Hinsicht ist etwas wahr, in theologischer hingegen falsch, sondern: worauf Plato, Aristoteles, Pythagoras und andere gründen und wozu Henoch, Abraham, Moses, Salomo den Ausschlag geben, besonders wo das große Wunderbuch der Bibel mitbestimmend ist, da kommt es zusammen und wird eine Sphäre oder ein Globus, dessen allgemeine Teile vom Zentrum gleich weit entfernt sind, wovon in christlicher Konferenz weiter ausführlich gesprochen wird.

Was aber zu unserer Zeit das gottlose und verfluchte Goldmachen anbelangt, das so sehr überhand genommen hat, so ist zu sagen, dass viele verlaufene henkermäßige Speichellecker eine große Büberei damit treiben, und vieler Leute Vorwitz und Glauben zu Missbrauch anleiten, sodass auch selbst bescheidene Personen nun dafürhalten, dass die Verwandlung der Metalle höchster Zweck und Ziel der Philosophie sei, um die es allein ginge, und derjenige Gott besonders lieb sei, der möglichst große Goldmassen und Klumpen machen könne.

Daher sie mit unbedachten Bitten oder Herzeleiden säuerlich in die Welt sehen und hoffen, den allwissenden herzenskundigen Gott zu bereden.

So bezeugen wir hiermit öffentlich, dass solches falsch und es mit den wahren Philosophen so beschaffen ist, dass ihnen Gold zu machen ein Geringes und nur eine Nebenwirkung ist, desgleichen sie wohl noch etliche tausend bessere Stücklein haben.

Und mit unserem lieben Vater C.R.C. sagen wir: Was soll das viele Gold? Denn welchem die ganze Natur offen steht, der freut sich nicht, dass er Gold machen kann oder, wie Christus sagt, dass ihm die Teufel gehorsam sind, sondern dass er den Himmel offen sieht und die Engel Gottes auf- und absteigen und dass sein Name eingeschrieben steht im Buch des Lebens.

Wir bezeugen auch, dass unter dem Namen der »Chymia« Bücher und Figuren herausgekommen sind, die den Ruhm Gottes beleidigen. Zu gegebener Zeit wollen wir solche benennen und den reinen Herzen einen entsprechenden Katalog mitteilen.

Und wir bitten alle Gelehrten, auf dergleichen Bücher gut zu achten, denn der Feind unterlässt es nicht, Unkraut zu säen, bis es ihm ein Stärkerer austreibt.

Deshalb ersuchen wir nach des Br. C.R.C. Absicht, wir, seine Brüder, nochmals alle Gelehrten in Europa, die diese in fünf Sprachen verbreitete Fama samt der lateinischen Confessio lesen werden, mit wohlbedachtem Gemüt diese unsere Bitte zu erwägen, ihre Künste aufs genaueste und gründlichste zu überprüfen, die gegenwärtige Zeit mit allem Fleiß zu beobachten und dann ihre Bedenken entweder in einem gemeinsamen Konzil oder in gesondertem Druck uns zu eröffnen.

Denn, obwohl weder wir noch unsere Versammlung zur Zeit unsere Namen offenbart, soll doch gewiss eines jeden Urteil, in welcher Sprache es auch sei, uns zukommen. Es soll auch keinem, der seinen Namen angeben wird, ein Nachteil erwachsen, wenn er sich mit unsereinem entweder mündlich oder, falls ihm dies bedenklich erscheint, schriftlich austauscht.

Dies sagen wir und versichern, dass an Gut, Leib und Seele keinen Schaden nehmen wird, wer es ernst und herzlich mit uns meint.

Wo aber ein Herz falsch oder nur auf’s Geld aus ist, der wird zwar nicht uns Schaden bringen, sich aber in das höchste und äußerste Verderben stürzen. Es soll auch unser Gebäude, selbst wenn es hunderttausend Menschen von nahe gesehen hätten, der gottlosen Welt in Ewigkeit unzugänglich, unzerstört, unbesichtigt und gar wohl verborgen bleiben.

SUB UMBRA ALARUM TUARUM JEHOVA

(Unter dem Schatten deiner Flügel, Jehova.)

Ins Neuhochdeutsche übertragen von Lorenzo Ravagli.

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