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Anthroposophie / Geschichte

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Die Geschichte der von Rudolf Steiner begründeten Anthroposophie. Sie schließt sowohl die Wirkungsgeschichte seines Werkes, als auch die Geschichte der von ihm angeregten esoterischen und exoterischen Praxen ein.


Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung

Die von Rudolf Steiner begründete anthroposophische Gesellschaft und Bewegung hat eine theosophische Inkubationsgeschichte. Sie entstand im Rahmen der von Helena Petrowna Blavatsky gegründeten Theosophischen Gesellschaft.

»Theosophie bedeutet nicht Gottesweisheit, sondern göttliche Weisheit, eine Weisheit gleich jener, welche die Götter besitzen. Diese Weisheitsreligion bestand schon vor Jahrtausenden, sie besteht auch heute und sie wird jede andere Religion und Philosophie überleben. Die Theosophie ist so alt wie die Welt.«

Helena Petrowna Blavatsky

Ein Überblick.


Rudolf Steiner Timeline

Ein Überblick über das Leben des Begründers der Anthroposophie.

»Ich habe Spinoza, Kant, Hegel usw. gelesen, Philosophen, von denen man sich an einem Vormittag einen Begriff bilden kann, aber was hat man später davon? Nur Ansichten, nur Gedanken. Steiner jedoch ist etwas anderes. Er fordert, dass man nicht nur denken, sondern erleben und handeln soll. Er gibt exakte Übungen und Methoden an, damit man kontrollieren kann, ob das, was er sagt, wahr sei.
Es ist ein Pragmatismus, dem ich nicht widerstehen kann. Ich kann nicht sagen, dass ich Anthroposoph bin – noch nicht. Aber ich versuche es zu werden. Ich habe mich nie von dem Idealismus Platos befreien können, von dem Gedanken, dass die materielle Welt nicht die ursprüngliche oder die einzige sei.
Wenn ich Steiner lese, finde ich eine gewaltige poetische Vision, ebenso groß und eigenartig wie die Swedenborgs. Das ist ein überwältigendes Gedicht, und ich kann an diesem nicht vorbeigehen.«

Saul Bellow


Die Überwindung des Rassismus durch die Anthroposophie

Eigentlich widerspricht es dem Wissenschaftsverständnis der Anthroposophie, Zitate aus dem Gesamtwerk Steiners herauszulösen. Da dies aber vielfach von Autoren getan wird, die behaupten, Steiner sei Rassist oder Antisemit gewesen, werden hier Passagen aus dem Gesamtwerk veröffentlicht, die den einschlägigen Zitaten andere gegenüberstellen. Durch diese Passagen wird deutlich, dass Steiner zeit seines Lebens Stellung gegen geistige und politische Strömungen bezogen hat, die man heute als völkisch, nationalistisch und rassistisch bezeichnet.

Zu der Sammlung der Textstellen -->


Die Anthroposophie im völkischen Diskurs

Im völkischen Diskurs, dessen ideologische Hauptklammern der Antisemitismus, die arische Rassenideologie und der Anspruch auf politisch-militärische Suprematie des Deutschen Reiches bildeten, figurierte die Anthroposophie bereits vor dem ersten Weltkrieg als Teil der postulierten jüdischen Weltverschwörung. Als die Anthroposophie nach dem ersten Weltkrieg mit der Bewegung für soziale Dreigliederung politisch und durch die Gründung der Waldorfschule sozial wirksam wurde, wuchs ihr aus den Reihen der völkischen Bewegung eine breite Gegnerschaft zu, die sich die vollständige Vernichtung dieser angeblichen geistigen Seuche zum Ziel setzte.

Lesen Sie weiter

Siehe auch:

Die völkisch-nationalsozialistische Gegnerschaft gegen die Anthroposophie – Dokumente und Quellen


Anthroposophie in der Zeit des Nationalsozialismus

Ein Podiumsgespräch auf der Tagung »Empfindung Mensch – Wirkung Anthroposophie«, Weimar Juni 2011, veranstaltet von der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland.

Das Podiumsgespräch, an dem Mechthild Oltmann, Bodo von Plato, Michael Rißmann, Uwe Werner und Albert Schmelzer teilnahmen, ist im Sonderheft der »Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland« dokumentiert, das Sie hier herunterladen können.


Meilenstein der Rudolf Steiner-Forschung

Juli 2010. Vor kurzem sind die »Zeitgeschichtlichen Betrachtungen« Rudolf Steiners in einer vollständig neu bearbeiteten Fassung erschienen. Der Rudolf Steiner Verlag setzt damit Maßstäbe für die künftige Weiterentwicklung der Gesamtausgabe und für die Rudolf Steiner-Forschung.

Lesen Sie weiter im Anthroblog -->


Rudolf Steiners Amerikabild

Amerika als Doppelkontinent, als historische, kulturelle und spirituelle Größe taucht im Werk Rudolf Steiners fast ausschließlich in Vorträgen auf, die vor unterschiedlichsten Zuhörerkreisen gehalten wurden. Die unterschiedlichen Aspekte des Gegenstandes: »Amerika im Werk Rudolf Steiners«, lassen sich in neun Bereiche gliedern:

1. Das präkolumbische Amerika. Über das präkolumbische, voreuropäische Amerika finden sich in Steiners Vortragswerk Ausführungen, die sich auf die Besiedelung des amerikanischen Kontinents durch die indianischen Ureinwohner sowie auf diese Ureinwohner selbst beziehen. Diese werden ethnologisch-abstammungsgeschichtlich charakterisiert, ihr geistig-kulturelles Erbe, ihre Religiosität, ihre Mysterien, sowie die Beziehungen Europas zu Amerika vor Kolumbus werden thematisiert.

2. Die Epoche der Entdeckung und Kolonisierung durch unterschiedliche europäische Völker (Skandinavier, Iren, Portugiesen, Spanier, Briten). In den Kontext dieser historischen Epoche gehören auch Darstellungen, die den Zusammenhang geschichtlicher Ereignisse mit der Entdeckung Amerikas beschreiben, die auf anderen Kontinenten stattgefunden haben, wie etwa die Mongolenstürme unter Dschingis Khan und seinen Nachfolgern oder die Auswirkungen der Kolonisierung auf die kolonisierenden Mutterkulturen.

3. Amerika in der europäischen Geschichte 1700-1900. Hier sind verschiedene Ausführungen über die Epochen der amerikanischen Geschichte einzuordnen, von der Gründung der ersten Kolonien seit Beginn des 16. bzw. 17. Jahrhunderts bis zur Amerikanischen Revolution und Unabhängigkeitserklärung 1776, von der Revolution bis zum Bürgerkrieg in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts und vom Bürgerkrieg bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

4. Amerika im 20. Jahrhundert. Der Großteil der Quellenbefunde bezieht sich auf Amerika und seine historisch-politische sowie geistige Bedeutung im 20. Jahrhundert, insbesondere die Vor- und Nachgeschichte des I. Weltkriegs, auf Amerikas Kriegseintritt und die Rolle des Präsidenten Woodrow Wilson. Manche Andeutungen Steiners beziehen sich auf einen größeren Krieg, der aus dem ersten Weltkrieg folgen werde und den man als II. Weltkrieg deuten kann. Da Rudolf Steiner 1925 starb, konnte er die Geschichte der Beziehungen Amerikas zum Rest der Welt nach 1925 nicht mehr aus dem tatsächlichen Geschichtsverlauf kommentieren. Bemerkenswerterweise ergibt sich jedoch aus der Art, wie Steiner Geschichte konstruiert oder sichtet, eine Reihe von Aussagen, die sich auf die zukünftige Rolle Amerikas in der Geschichte der Menschheit beziehen. Diese umgreifen große historische Epochen und sind deswegen keiner einzelnen zuzuordnen. Daraus ergibt sich der fünfte Themenkreis:

5. Amerika innerhalb der Geistgeographie der Erde. Hier geht es um die geistig-kulturelle Polarität von Asien und Amerika, von Ost (Osteuropa, Russland, Indien, Japan, China, Orient) und West (Westeuropa, England, Amerika, Okzident) sowie Mitteleuropa als diese Polaritäten ausgleichenden Kulturraum. Hier sind Ausführungen über die Inkarnation Ahrimans als weltgeschichtliches Gegengewicht zur Inkarnation Luzifers sowie völkerpsychologische Darstellungen, die sich auf das Wirken von Volksgeistern in Ost und West beziehen, zu erörtern.

6. Amerika im Kontext des Bewusstseins-Seelen-Zeitalters. Ein weiterer epochenübergreifender Gesichtspunkt ist die Einordnung Amerikas in die Bewusstseinsgeschichte der Menschheit. Den Kulturen, die aus dem angelsächsischen und germanischen Siedlungsraum hervorgewachsen sind, wird eine Schlüsselstellung bei der Formation der neuzeitlichen Bewusstseinsform zugewiesen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Steiner das Thema Amerika im Kontext des Bewusstseinsseelen-Zeitalters oft im Zusammenhang mit der historischen Rolle der angelsächsischen Zivilisation oder des britischen Empire erörtert. Teilweise benutzt er die Begriffe »angelsächsische Zivilisation« und »Amerika« geradezu synonym oder er spricht von der anglo-amerikanischen Kultur.

Gegen Ende des I. Weltkriegs beginnen mit dem Erscheinen Amerikas als kriegsentscheidender Nation auf dem Schauplatz der Geschichte die Vereinigten Staaten das britische Empire abzulösen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Steiners Darstellungen. Neben die Polarität von West- und Osteuropa tritt die größere weltgeschichtliche Achse, die durch Amerika und Asien gebildet wird. Die amerikanische Zivilisation, die angelsächsisch geprägt ist, setzt sich sowohl wirtschaftlich als auch politisch und geistig an die Stelle des britischen Empire. Es lässt sich daher nicht vermeiden, bei der Behandlung des Amerikabildes Rudolf Steiners auch auf seine Schilderungen des angelsächsischen Kulturelementes und seiner Rolle in der Menschheitsgeschichte einzugehen.

7. Seelengeschichte der Menschheit. Ein weiterer spezifischer Gesichtspunkt, der für Steiners Verständnis von Geschichte bedeutsam ist, bezieht sich auf die Reinkarnation ganzer Generationen oder Bevölkerungsteile sowie einzelner »geistiger Individualitäten« in jeweils unterschiedlichen Kulturgebieten. So haben sich viele Indianer, die der westeuropäischen Expansion zum Opfer gefallen sind, in relativ kurzer Frist in westeuropäischen Ländern reinkarniert, andererseits haben sich im der Europäisierung unterliegenden Nordamerika viele frühere Orientalen wiederverkörpert. Zu diesen gehört unter anderen Woodrow Wilson. Diese Inkarnations- und Reinkarnationsströme sind sowohl für die kulturelle als auch für die politische Geschichte von Bedeutung.

8. Amerika und siebte nachatlantische Kulturepoche. Eine weitere Gruppe von Aussagen bezieht sich auf die Zukunft der Menschheit und die Rolle Amerikas (sowohl des Kontinents als auch der mit diesem verbundenen Kulturform) in ihr. Die Durchdringung und Gestaltung einzelner Zeitepochen durch Epochalgeister (Zeitgeister) führt zu einer Widerspiegelung vergangener in künftigen Epochen, die Ausdruck der Entwicklung dieser Epochalgeister bzw. der Beziehungen der Menschheit zu ihnen ist. In diesem Zusammenhang wird ein Bezug zwischen der sog. uraltindischen Kulturepoche, der ersten Epoche der kulturellen Menschheitsgeschichte nach der biblischen Sintflut und der Kulturepoche hergestellt, in der die zentralen Themen dieser indischen Epoche unter gewandelten Vorzeichen wieder in Erscheinung treten. Diese Epoche wird von Steiner als »amerikanische« Kulturepoche bezeichnet und deren Beginn ins ausgehende sechste Jahrtausend nach Christus verlegt.

9. Okkulte Geschichte und Geschichte des Okkultismus. Einen letzten Sonderthemenbereich stellen okkulte Brüderschaften und Orden dar, die in unterschiedlicher Art in die Geschichte der Menschheit verflochten sind. Dem Okkultismus wird sowohl für die kulturelle als auch für die politische Geschichte eine zentrale Bedeutung zugesprochen. Insbesondere die Gestalt Helena Petrowna Blavatskys und die Geschichte der Freimaurerei bzw. der theosophischen Bewegung dienen der Illustration dieser Verflechtungen. Auch der Anthroposophie als abendländischer spiritueller Strömung, die mit einer Erneuerung des Christusbewusstseins verbunden ist, und die Steiner als eine Art universalistischen Okkultismus versteht, wird in diesem Zusammenhang eine geschichtliche Rolle zugewiesen.

Die Äusserungen Rudolf Steiners sind in einem Manuskriptdruck (222 A4-Seiten) zusammengefasst, der als PDF bezogen werden kann.

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