Stattdessen sahen viele Autoren in ihm ein von Gott, dem einzigen Vater und Schöpfer geschaffenes, hohes Engelwesen, das von diesem zum Erlöser bestimmt und durch sein Opfer zu einem über all seine Mitgeschöpfe erhabenen Status gelangt war. Andere, insbesondere Gnostiker, betrachteten ihn als Sendboten des verborgenen Gottes, der in die irdische Welt herabgestiegen war, um die unter den Gesetzen der Herrscher dieser Welt – worunter vom verborgenen Gott abgefallene Engelmächte (Archonten) verstanden wurden – ächzende Menschheit von ihrer Sklaverei zu befreien.
Die Anschauung von der göttlichen Trinität begann sich ab dem vierten Jahrhundert im nicänischen Streit zum Dogma zu verfestigen und diese Dogmenbildung kam erst im 5. Jahrhundert mit der Synode von Chalcedon zum Abschluss.
Die Engelschristologie fasste den Messias als himmlisches Engelwesen auf, das auf unterschiedlichen Stufen der Hierarchie angesiedelt werden konnte ...