Der mit ungleichen Waffen geführte Kampf um die Idee des Klimas (zu der seine bedingenden Faktoren und seine Erscheinungsformen in Raum und Zeit gehören), ist ein Symptom für das geistige Klima, dessen Folge er ist. Auf der einen Seite, jener der Telluriker, steht eine unbedingte, geradezu religiöse Sehnsucht nach Erlösung von den Übeln dieser Welt, die ihren metaphysischen Eros auf säkulare Symbolfiguren ablädt, deren geistiges Gewicht in umgekehrt proportionalem Verhältnis zu ihrer suggerierten Bedeutung steht. Auf der anderen Seite, jener der Kosmiker, steht eine kleine Schar vom Mainstream verketzerter, darum umso tapferer Skeptiker, die dem Ideal der Wissenschaft verpflichtet ist, den Kosmos als geschlossenes Ganzes zu begreifen, das nur aus der Gesamtheit seiner angemessen gewichteten Prozesse verstanden werden kann. Der Kampf um die Idee des Klimas ist nur einer der vielen Schauplätze, auf dem sich gegenwärtig die Gigantomachie um die Zukunft der Menschheit abspielt. Andere stellen die Fragen der Identität, der Migration oder auch jene nach dem Verhältnis von Moral und Politik dar, die aber hier nicht Thema sind.
Was den Kosmos anbetrifft, so ist die Sonne die Hauptquelle der auf der Erde zur Verfügung stehenden Energie. Das Maß dieser Energie lässt sich sogar beziffern: es beträgt 99,98 %. Die restlichen 0,02 % stammen von der Eigenwärme der Erde. Laut Wikipedia übersteigt das von der Sonne innerhalb einer Sekunde ausgestrahlte Energiequantum die Menge an Energie, die alle auf der Erde im Jahr 2011 vorhandenen Atomkraftwerke im Verlauf von 750.000 Jahren hätten erzeugen können.
Ohne die Sonne gäbe es kein Leben. Ohne ihr Licht und ihre Wärme wäre die Erde ein kalter, dunkler Planet. Dieses Wissen ist nicht neu; viele der frühen Hochreligionen verehrten in der Sonne die Zentralgottheit des Universums, die Quelle des Lebens und der Erkenntnis. Man muss kein Astrophysiker sein, um die Bedeutung der Sonne für die Erde, für ihren Wärmehaushalt unmittelbar erkennen zu können. Wenn die Tage länger werden, wird es wärmer, Gegenden, die der Strahlung der Sonne stärker ausgesetzt sind, die näher am Äquator liegen, sind generell wärmer, als solche, die weiter von ihr entfernt liegen, bis hin zu den Kältepolen der Erde ganz im Norden und im Süden. Wenn die Tage länger werden, beginnt die Natur aus ihrer Winterstarre zu erwachen, die Pflanzen fangen an, Knospen und Blätter zu treiben, das animalische Leben beginnt ebenfalls aufzublühen und selbst unsere Seelenstimmung hebt sich mit Frühlingsbeginn. Selig sind jene, die im ewigen Frühling leben, auf den Inseln der Hesperiden, sagt der Mythos.