suche | spenden | impressum | datenschutz

Diese Webseite durchsuchen


Anzeigen

Wenn Sie auf dieser Seite keine Anzeigen sehen, haben Sie einen Adblocker installiert. Bitte fügen Sie für anthroweb.info eine Ausnahmeregel ein. Damit unterstützen Sie das unentgeltliche Angebot dieser Webseite.


Produktlinks


Selbsterkenntnis in der Geschichte

Band 1 | 1875–1952

Das Werk »Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert« bietet ein Jahrhundert Anthroposophie in verdichteter Form. Worum es geht, beschreibt die Einleitung.

Das Buch kann hier erworben werden. Oder in jeder Buchhandlung

Band 2 | 1953–1982

Der Zeitraum, den dieser zweite Band der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung umfasst, wurde von Albert Steffen und Rudolf Grosse geprägt. Albert Steffen war bis zu seinem Tod 1963 Vorsitzender der Gesellschaft.

Hier bestellen


Band 3 | 1983–2000

Band 3 umfasst die rund zwei Jahrzehnte von 1983–2000 unter der Leitung Manfred Schmidt-Brabants. Sie sind geprägt durch den beispiellosen Aufschwung der anthroposophischen Bewegung ab den 1990er Jahren und die tiefgreifende Krise im Selbstverständnis der Anthroposophischen Gesellschaft. Das Ende des Jahrhunderts führte Bewegung und Gesellschaft an die Schwelle der Selbsterkenntnis und zur heraufdämmernden Einsicht in die Notwendigkeit einer grundlegenden Erneuerung.

Hier bestellen


Die Goldstein-Fragmente – Unwissenheit ist Stärke

Die Goldstein-Fragmente wurden von Eric Arthur Blair entdeckt und im Jahr 1949 veröffentlicht. Erhalten sind nur zwei Kapitel des berüchtigten Buches »Theorie und Praxis des oligarchischen Kollektivismus«, das der Partei-Renegat und Erzketzer verfasste. Das erste Kapitel trägt die Überschrift »Unwissenheit ist Stärke«. Neu übersetzt von Lorenzo Ravagli.

Die Goldstein-Fragmente

Der Partei-Renegat und Erzketzer Emmanuel Goldstein, der das Buch »Theorie und Praxis des oligarchischen Kollektivismus« verfasste.

Unwissenheit ist Stärke

Seit Beginn der geschichtlichen Überlieferung, und vermutlich seit dem Ende der Steinzeit, gab es auf der Welt drei Arten von Menschen: die Oberen, die Mittleren und die Unteren. Sie zerfielen in zahlreiche Untergruppen, führten unzählige verschiedene Namen, und sowohl ihr Zahlenverhältnis wie ihre Einstellung zueinander wandelten sich von Jahrhundert zu Jahrhundert. Die Grundstruktur der menschlichen Gesellschaft hat sich jedoch nie geändert. Sogar nach gewaltigen Umwälzungen und scheinbar unwiderruflichen Veränderungen hat sich immer wieder die gleiche Ordnung durchgesetzt, so wie ein Kreisel immer wieder ins Gleichgewicht kommt, wie sehr man ihn auch nach der einen oder anderen Seite schubst.

Die Ziele der drei Gruppen sind miteinander vollkommen unvereinbar.

Das Ziel der Oberen ist, sich da zu behaupten, wo sie sich befinden. Das der Mittleren, an die Stelle der Oberen zu treten. Das der Unteren, sofern sie überhaupt ein Ziel haben – denn es ist ein vorherrschendes Charakteristikum der Unteren, dass sie durch die tägliche Mühsal zu zermürbt sind, um etwas anderes als ihr Alltagsleben hin und wieder ins Bewusstsein dringen zu lassen –, besteht darin, alle Unterschiede abzuschaffen und eine Gesellschaft ins Leben zu rufen, in der alle Menschen gleich sind. So wiederholt sich die ganze Geschichte hindurch unablässig ein in den Grundzügen immer gleicher Kampf. Während langer Zeiträume scheinen die Oberen ihrer Machtposition sicher zu sein, aber früher oder später kommt ein Augenblick, in dem sie entweder ihr Selbstvertrauen oder ihre Fähigkeit, effizient zu regieren, oder beides verlieren. Dann werden sie von den Mittleren gestürzt, die die Unteren auf ihre Seite ziehen, indem sie ihnen vorgaukeln, für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Sobald die Mittleren ihr Ziel erreicht haben, drängen sie die Unteren wieder in ihre alte Knechtschaft zurück, und werden selbst zu den Oberen. Bald darauf spaltet sich von einer der anderen Gruppen oder von beiden eine neue mittlere Gruppe ab, und der Kampf beginnt wieder von vorne. Von den drei Gruppen gelingt es nur den Unteren nie, auch nur zeitweise ihre Ziele zu erreichen.

Es wäre eine Übertreibung, zu sagen, dass im Verlauf der Geschichte kein materieller Fortschritt erzielt worden wäre. Sogar heutzutage, in einer Periode des Niedergangs, ist der Durchschnittsmensch physisch bessergestellt, als er es vor ein paar Jahrhunderten war. Aber keine Steigerung des Wohlstandes, keine Verbesserung der Moral, keine Reform oder Revolution hat die Gleichheit der Menschen jemals auch nur einen Millimeter nähergebracht. Vom Gesichtspunkt der Unteren aus hat kein geschichtlicher Wandel jemals etwas anderes bedeutet als eine Änderung der Namen ihrer Herren.

Lesen Sie weiter

nach Oben