Sein Horizont umspannt sowohl naturwissenschaftliche Disziplinen, als auch psychologische und geisteswissenschaftliche. Walach war bis 2016 Professor für Forschungsmethodik an der Viadrina und publizierte eine Vielzahl von Büchern, Buchbeiträgen und Artikeln in Fachzeitschriften. Es ist außerdem Gründer des Change Health Instituts, das versucht, eine Erweiterung des Gesundheitsbegriffs und der Gesundheitsforschung im Sinne des Holismus voranzutreiben. Er blickt, wie er schreibt, »auf eine 30jährige Laufbahn in der Evaluation komplementärmedizinischer Verfahren« zurück. Auch dies ein Ausweis eines erweiterten Horizontes: er interessiert sich nicht nur für etablierte Verfahren der Schulmedizin, sondern auch für komplementäre – manche würden sagen »exotische« – Verfahren.
Es überrascht daher nicht, dass ein Forschungsschwerpunkt Walachs die Beziehung zwischen Gesundheit und Bewusstsein, Heilung und Seele ist, man könnte auch sagen die Frage der Psychosomatik. Welchen Einfluss hat unsere Seelenverfassung auf Gesundheit oder Krankheit, welchen Einfluss haben möglicherweise unsere moralischen Einstellungen oder unsere Denkweisen auf die Zustände unseres Körpers?
Eine Frage, die ihn seit seinem Studium beschäftigt, ist die Frage: Was ist »Heilung«? »Die Frage nach Heilung und wie sie zustande kommt hat mich relativ rasch zur Homöopathie und später im weiteren Sinne zur Komplementärmedizin geführt«, schreibt Walach in seiner Selbstauskunft. »Denn hier wird Heilung vor allem als Selbstheilung verstanden, also als Anstoß, der dem Organismus helfen soll, sich selber zu heilen. Das habe ich immer sehr spannend gefunden, sowohl vom wissenschaftlichen, als auch vom gesellschaftlich-ökonomischen Standpunkt aus.«