Mein Name ist Thomas Külken. Ich bin als Facharzt für Allgemeinmedizin in Staufen i.Br. tätig. Das gegen mich angestrengte Verfahren wegen angeblich falscher Atteste endete vorläufig am Montag, den 27. Juni 2022 mit einer Verurteilung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ich komme dem öffentlichen Interesse entgegen und werde hier meine Rechtfertigungsrede wiedergeben. Vorausschicken möchte ich aber kurz etwas zur Vorgeschichte und zum Prozess selber.
Im Januar 2021 war die erste von insgesamt 3 Durchsuchungen meiner Praxis erfolgt – mit der Behauptung, 13 von der Polizei erfasste Atteste seien von mir ohne vorausgegangenen Patientenkontakt ausgestellt worden. Diese Behauptung wurde durch die Überprüfung meiner Aufzeichnungen und durch die Verhöre der betreffenden Patienten widerlegt, sodass das Verfahren eingestellt werden sollte. Dann aber zeigte mich ein Lehrer einer sogenannten Freien Waldorfschule an und monierte, dass die Kollegen und Schüler, die ein Attest von mir hatten, gar nicht krank seien. Daraufhin bestellte der Staatsanwalt ein medizinisches Gutachten, aufgrund dessen im Oktober 2021 ein Strafbefehl über 180 Tagessätze gegen mich erging. Auf unseren Widerspruch folgte der Prozess am Amtsgericht Staufen.