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Selbsterkenntnis in der Geschichte

Band 1 | 1875–1952

Das Werk »Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert« bietet ein Jahrhundert Anthroposophie in verdichteter Form. Worum es geht, beschreibt die Einleitung.

Das Buch kann hier erworben werden. Oder in jeder Buchhandlung

Band 2 | 1953–1982

Der Zeitraum, den dieser zweite Band der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung umfasst, wurde von Albert Steffen und Rudolf Grosse geprägt. Albert Steffen war bis zu seinem Tod 1963 Vorsitzender der Gesellschaft.

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Band 3 | 1983–2000

Band 3 umfasst die rund zwei Jahrzehnte von 1983–2000 unter der Leitung Manfred Schmidt-Brabants. Sie sind geprägt durch den beispiellosen Aufschwung der anthroposophischen Bewegung ab den 1990er Jahren und die tiefgreifende Krise im Selbstverständnis der Anthroposophischen Gesellschaft. Das Ende des Jahrhunderts führte Bewegung und Gesellschaft an die Schwelle der Selbsterkenntnis und zur heraufdämmernden Einsicht in die Notwendigkeit einer grundlegenden Erneuerung.

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Meister Floh und der Staatsschutz

Das Thema »Meister Floh und der Staatsschutz« eröffnet den Blick in eine bewegte Epoche der deutschen Geschichte mit beachtlichen Parallelen zur Gegenwart. E.T.A. Hoffmann, preußischer Kammergerichtsrat und einer der schillerndsten Dichter der Romantik, geriet in der Zeit der Karlsbader Beschlüsse und der »Demagogen«verfolgung in Konflikt mit dem Polizeiministerium und der Zensurbehörde.

Meister Floh und der Staatsschutz

Illustration: Stefan Mart

Eine Reihe von Außenministern der Mitglieder des Deutschen Bundes hatte sich im böhmischen Kurort Karlsbad getroffen und einige rigorose Maßnahmen ausgeheckt, durch die das Virus des Liberalismus und der nationalen Erhebung ausgemerzt werden sollte, welch letztere damals gegen die dynastischen Interessen der Fürsten- und Königshäuser gerichtet war und nach dem Vorbild Frankreichs die Errichtung demokratischer Volksrepubliken in den deutschsprachigen Ländern anstrebte.

Nach dem Sieg über Napoleon und dem Wiener Kongress hatte in Europa der Geist der Reaktion Einzug gehalten. Sie revidierte die politischen Folgen der französischen Revolution und stellte die alten, »legitimen« Machtverhältnisse wieder her. Der österreichische Außenminister und Staatskanzler Fürst von Metternich, der führende Kopf der »Heiligen Allianz« gegen die republikanischen Verfassungsbewegungen gab dieser Ära seinen Namen. Der »jakobinische« Geist war jedoch aus der Flasche, auch im deutschen Sprachraum, und regte sich allenthalben an Universitäten und im gelehrten Diskurs. Bekanntestes Beispiel für die akademische Unterstützung eines gesellschaftlichen Umbaus dürfte der »Jakobiner« Johann Gottliebe Fichte sein, der 1793 von den Fürsten Europas die Denkfreiheit zurückforderte. Auch Kant rief das Publikum auf, aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit auszutreten und sich des eigenen Denkens zu bedienen, wozu allerdings Mut gehöre.

Im Zuge des nationalen Befreiungskampfes gegen Napoleon hatten sich Burschenschaften und Turnervereinigungen etabliert, die sich als Vorkämpfer der Demokratie betätigten. Studentische Burschenschaftler der Universitäten Halle und Jena hatten 1817 zum Wartburgfest geladen, das den Volksfesten der französischen Revolution nachgebildet war.

Worum es ging, zeigen die verabschiedeten Grundsätze, die sich wie eine Art Grundrechtskatalog lesen. Die aus ganz Deutschland zusammengeströmten Studenten sowie eine Reihe namhafter Professoren, darunter Lorenz Oken und Jakob Friedrich Fries, forderten unter dem Motto »Ehre, Freiheit, Vaterland« die wirtschaftliche und politische Einheit Deutschlands (Abbau von Zollschranken, Vereinheitlichung der Maße und Gewichte), die Bindung der Staatsgewalt an Verfassungen (konstitutionelle Monarchie) und die Ministerverantwortlichkeit, Gleichheit aller vor dem Gesetz und öffentliche Gerichtsverfahren, die Abschaffung der Geheimpolizei, Garantien der persönlichen Freiheit und des Privateigentums, die Beendigung der Leibeigenschaft, allgemeine Wehrpflicht anstelle fürstlicher Privatarmeen (stehender Heere) sowie die Rede- und Pressefreiheit. An die von der »Urburschenschaft« begründete Tradition knüpften später die Demokratie-Feste des Vormärz auf dem Hambacher Schloss und an anderen Orten an.

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