Zu den Bildern rechnet Kiersch: Anthroposophie verkünde allgemein gültige Wahrheiten / Anthroposophie brauche sich nicht zu entwickeln / Die Lehren der Anthroposophie seien wissenschaftliche Fakten / Rudolf Steiner sei von Kind an hellsichtig und damit ein Eingeweihter gewesen / Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft sei ein heiliges Geheimnis, usw.
Der Autor führt keine Tatsachen oder Entwicklungen an, die sein Urteil begründen. Auch der Begriff der okkulten Gefangenschaft wird nicht aus der Sache entwickelt. Es werden reine Glaubenssätze vorgebracht und in einen okkulten Zusammenhang gestellt, an den man auch nur glauben kann, wenn man denn will. Ein solches Vorgehen ist mit einer auf Erkenntnis ausgerichteten Bewegung schwer zu vereinbaren. Und es fragt sich, warum der Beitrag in dieser Form überhaupt in der von Rudolf Steiner begründeten »Wochenschrift für Anthroposophie« erscheinen konnte. Ein ernsthaftes Gespräch über an sich wichtige Fragen der anthroposophischen Arbeit ist unter solchen Voraussetzungen kaum möglich. Dazu müssten erst die Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, die sich einer unreflektierten Verwendung des Begriffes der okkulten Gefangenschaft in den Weg stellen. Klarheit auf diesem Gebiete kann ein genauerer Blick in die Quellen bringen, die allein eine sachgemäße, ja, zunächst einzige Beurteilungsgrundlage geben.