Je mächtiger ein Staat, desto größer seine Zugriffsmöglichkeiten auf das öffentliche und private Leben, desto größer auch sein Effekt als Treiber einer Massenhysterie.
Die Autoren legen den Grund zu einer »politischen Ökonomie der Massenhysterie«.Sie gehen davon aus, dass negative Informationen, die durch Massenmedien kontinuierlich verbreitet werden, die öffentliche Gesundheit durch Nocebo-Effekte und Massenhysterie negativ beeinflussen. Einen solchen Einfluss üben Massen- und digitale Medien zusammen mit dem Staat in der COVID-19-Krise aus. Die daraus resultierende kollektive Hysterie hat zu politischen Fehlentscheidungen beigetragen, die nicht im Einklang mit bis dahin geltenden Gesundheitsempfehlungen standen. Je größer der Einfluss des Staates auf das öffentliche Leben, so die Autoren, um so größer der mögliche angerichtete Schaden. In einem libertären Nachtwächter- oder Minimalstaat können zwar auch Massenhysterien entstehen; solche Gesellschaften verfügen aber über effektive Mechanismen der Selbstkorrektur, wie z. B. unantastbare private Eigentumsrechte und begrenzen daher den angerichteten Schaden. Die Massenhysterie wird verschärft und verstärkt sich selbst, wenn die negativen Informationen aus einer autoritativen Quelle kommen, wenn die Medien politisiert sind und soziale Netzwerke die negativen Informationen überall verbreiten.
Öffentliche Gesundheitssysteme sind ein wichtiger Teil des Sozial- oder Wohlfahrtsstaats. In der Tat wird allgemein angenommen, dass ein Hauptzweck des Sozial- oder Wohlfahrtsstaats die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit ist. Die Autoren hinterfragen dieses Narrativ in Bezug auf das Phänomen der Massenhysterie. Ich übersetze hier die wesentlichen Teile ihrer Untersuchung.