Wer von der Überzeugung durchdrungen ist, dass alles, was auf der Erde und im Kosmos geschieht, mit dem Menschen zu tun hat, auf den die gesamte Evolution gemäß dem Prolog des Johannes-Evangeliums von Anbeginn hinsteuerte, wird auch die Geschehnisse, die ihm durch die Natur widerfahren, seien es Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Epidemien, nicht als von ihm selbst abgelöste Ereignisse auffassen können, vielmehr wird er sie als Lebensvorgänge eines makrokosmischen Organismus betrachten, von dem die Menschheit lediglich ein Teil, wenn auch ein zentraler ist, allen neuzeitlichen Dementis zum Trotz.
Aus dieser Perspektive erscheinen äußere Ereignisse stets auch als Gebärden einer Sprache, die durch ein Denken gedeutet werden kann, das jenen realen geistigen Zusammenhang des Weltgeschehens aufsucht. Durch epidemische oder pandemische Erkrankungen, die in Verbindung mit Viren auftreten, offenbart sich das Verhältnis des menschlichen Ich zum Leib als einem Teil der Außenwelt. Das Immunsystem erscheint als Abbild dieses Ich, das dessen Abgrenzung zur Außenwelt reguliert. Es ist ein Bild der Selbstbehauptung, einer Selbstbehauptung, die nicht auf Abkapselung beruht, sondern auf Offenheit und Wachsamkeit, gegebenenfalls auf aktivem Widerstand gegen Bestandteile der Außenwelt, die als fremd und gefährlich erkannt werden. Gefährlich deswegen, weil sie die Integrität, die Autonomie und Selbstständigkeit dieses Ich untergraben.