Dass Regierungen demokratischer Staaten, die stolz darauf sind, »offene Gesellschaften« zu sein, während der Coronakrise in einer nie dagewesenen Weise in die Rechte und Freiheiten des Volkes eingegriffen haben, dürfte unbestritten sein, bestreitbar hingegen die Verhältnismäßigkeit der verhängten Maßnahmen. Wer kontrolliert die Gesundheits-Regime? Ob jemals eine Debatte über diese Frage und über die Verantwortung für die Folgen der Stilllegung des ökonomischen und gesellschaftlichen Lebens geführt werden wird, bleibt abzuwarten. Nun ist die von der WHO ausgerufene Pandemie in Europa im Abklingen begriffen, der durch sie legitimierte Freiheitsentzug wird von der Exekutive schrittweise rückgängig gemacht; was uns entzogen wurde, soll uns wieder gewährt werden.
Ist der Spuk damit vorüber? Oder haben wir möglicherweise die Generalprobe einer Tragödie erlebt, deren Aufführung erst noch bevorsteht? Werden unsere bürgerlichen Freiheiten künftig so saisonal kassiert, wie Grippeepidemien auftreten, denen nach einer neuen Schätzung der WHO jährlich bis zu 650.000 Menschen weltweit zum Opfer fallen, während bis heute etwa 370.000 Menschen an Covid-19 gestorben sind? Wird die Kontrolle durch ein Gesundheitsregime, das den Wert des Lebens gegen den der Freiheit ausspielt, ohne von uns oder irgendjemand anderem dazu ermächtigt zu sein, möglicherweise zum Dauerzustand? Die Gesetze, die die Ausweitung der Kontrollzone erst ermöglichten, bestehen fort; ihnen ist kein Verfallsdatum eingeschrieben.