Sogar Markus Söder (CSU) und Hubert Aiwanger (FW) haben sich kürzlich bei einer Protestveranstaltung in Erding, Bayern, gegen die gouvernantenhafte Bevormundung der Sprecher des Deutschen durch Sprachdiktate ausgesprochen. Unter dem Titel »Wissenschaftler kritisieren Gendersprache des ÖRR« wird der Aufruf hier mit ausdrücklicher Zustimmung zweitveröffentlicht. Unterzeichnen kann ihn jeder. (Wie schön, diesen Satz zu schreiben!)
Aufruf: Wissenschaftler kritisieren Genderpraxis des ÖRR
Seit 2020 hat die Verwendung der sogenannten gendergerechten Sprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in erheblichem Maße zugenommen. Ausgangspunkt dieser Sprachpraxis ist die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform, die wir als Sprachwissenschaftler und Philologen zurückweisen. Wir fordern eine kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im ÖRR auf sprachwissenschaftlicher Grundlage.
Die Sprachverwendung des ÖRR ist Vorbild und Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwächst für die Sender die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen. Mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten bevorzugen Umfragen zufolge den etablierten Sprachgebrauch – der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren.