suche | spenden | impressum | datenschutz

XII. Aufbau und Absonderung des menschlichen Organismus

Der menschliche Körper bildet sich wie andere Organismen aus dem halbflüssigen Zustand heraus. Doch ist zu seiner Bildung stets die Zufuhr von luftförmigen Stoffen nötig. Der wichtigste ist der durch die Atmung vermittelte Sauerstoff.

Man betrachte zunächst einen festen Bestandteil, z. B. ein Knochengebilde. Es wird aus dem Halbflüssigen abgeschieden. In dieser Abscheidung ist die Ich-Organisation tätig. Jeder kann sich davon überzeugen, der die Ausbildung des Knochensystems verfolgt. Es entwickelt sich in dem Maße, als der Mensch durch die Embryonal- und Kindheitszeit seine menschliche Form, den Ausdruck der Ich-Organisation, bekommt. Die Eiweißverwandlung, die dabei zugrunde liegt, scheidet zunächst die (astralischen und ätherischen) Fremdkörper von der Eiweißsubstanz ab; das Eiweiß geht durch den Zustand des Unorganischen hindurch; es muss dabei flüssig werden. In diesem Zustand wird es von der Ich-Organisation, die sich in der Wärme betätigt, erfasst und dem eigenen menschlichen Ätherleib zugeführt. Es wird Menschen-Eiweiß. Bis zu der Verwandlung in die Knochensubstanz hat es noch einen weiten Weg.

Es ist nach seiner Verwandlung in Menschen Eiweiß notwendig, dass es zur Aufnahme und Umformung von kohlensaurem und phosphorsaurem Kalk usw. reif gemacht wird. Dazu muss es eine Zwischenstufe durchmachen. Es muss unter den Einfluss der Aufnahme von Luftförmigem kommen.

Dieses trägt die Umwandlungsprodukte der Kohlehydrate in das Eiweiß hinein. Es entstehen dadurch Substanzen, die die Grundlage für die einzelnen Organbildungen abgeben können. Man hat es da nicht mit fertigen Organsubstanzen, nicht mit Leber- oder Knochensubstanz z. B. zu tun, sondern mit einer allgemeineren Substanz, aus der heraus alle die einzelnen Organe des Körpers gebildet werden können. In der Bildung der fertigen Organgestalten ist die Ich-Organisation tätig. In der gekennzeichneten, noch undifferenzierten Organsubstanz ist der astralische Leib tätig. Beim Tiere nimmt dieser astralische Leib auch die fertige Organgestaltung auf sich; beim Menschen bleibt die Tätigkeit des astralischen Leibes und damit die animalische Natur nur als der allgemeine Untergrund der Ich-Organisation bestehen. Die Tierwerdung kommt beim Menschen nicht zu Ende; sie wird auf ihrem Wege unterbrochen und ihr das Menschliche durch die Ich-Organisation gewissermaßen aufgesetzt.

Diese Ich-Organisation lebt ganz in Wärmezuständen. Sie holt aus der allgemeinen Astralwesenheit die einzelnen Organe heraus. Sie betätigt sich dabei an der allgemeinen, durch das Astralische herbeigeführten Substanz so, dass sie den Wärmezustand eines sich vorbereitenden Organs entweder erhöht oder vermindert.

Vermindert sie ihn, so treten unorganische Substanzen in einem sich verhärtenden Vorgang in die Substanz ein, und es ist die Grundlage zur Knochenbildung gegeben. Es werden Salzsubstanzen aufgenommen.

Erhöht sie ihn, so werden Organe gebildet, deren Tätigkeit in einer Auflösung des Organischen besteht, in einer Überführung in Flüssiges oder Luftförmiges.

Man nehme nun an, die Ich-Organisation finde im Organismus nicht so viel Wärme entwickelt, dass die Erhöhung des Wärmezustandes für die Organe, denen er nötig ist, im hinreichenden Maße erfolgen kann. Es geraten dadurch Organe, deren Tätigkeit nach der Richtung der Auflösung hin erfolgen soll, in die Tätigkeit des Verhärtens. Sie erhalten die Neigung als krankhafte, die in den Knochen die gesunde ist.

Nun ist der Knochen, wenn er von der Ich-Organisation geformt ist, ein Organ, das von dieser aus ihrem Bereich entlassen wird. Er kommt in einen Zustand, in dem er nicht mehr innerlich ergriffen wird von der Ich-Organisation, sondern nur noch äußerlich. Er ist aus dem Wachstums- und Organisationsbereich herausgeführt und dient noch mechanisch der Ich-Organisation bei Ausführung der Körperbewegungen. Nur ein Rest von innerer Tätigkeit der Ich-Organisation durchsetzt ihn die ganze Lebenszeit hindurch, weil er ja doch auch Organisationsglied innerhalb des Organismus bleiben muss und aus dem Leben nicht herausfallen darf.

Die Organe, die aus dem angegebenen Grunde in eine knochenähnliche Bildungstätigkeit übergehen können, sind die Adern. Bei ihnen tritt dann die sogenannte Verkalkung (Sclerosis) auf. Es wird aus diesen Organsystemen die Ich-Organisation gewissermaßen ausgetrieben.

Der entgegengesetzte Fall tritt ein, wenn die Ich-Organisation nicht auf die notwendige Verminderung des Wärmezustandes für das Knochengebiet trifft. Dann werden die Knochen den Organen ähnlich, die eine auflösende Tätigkeit entwickeln. Sie vermögen dann wegen der mangelnden Verhärtung keine Grundlage abzugeben für die Salzeingliederung. Es findet also die letzte Entfaltung der Knochengebilde, die in den Bereich der Ich-Organisation gehört, nicht statt. Die astralische Tätigkeit wird nicht an dem rechten Punkte ihres Weges aufgehalten. Es müssen Neigungen zur Gestalt-Missbildung auftreten; denn die gesunde Gestaltbildung kann nur im Bereiche der Ich-Organisation erfolgen.

Man hat es mit den rachitischen Erkrankungen zu tun. Aus alledem ersieht man, wie die menschlichen Organe mit ihren Tätigkeiten zusammenhängen. Der Knochen entsteht im Bereiche der Ich-Organisation. Ist seine Bildung zum Abschlusse gekommen, so dient er dieser Ich-Organisation, die ihn fortan nicht mehr bildet, sondern zu den willkürlichen Bewegungen benützt. Ebenso ist es nun mit dem, was im Bereiche der astralischen Organisation entsteht. Es werden da undifferenzierte Substanzen und Kräfte gebildet. Diese treten als die Grundlage der differenzierten Organbildungen überall im Körper auf.

Die astralische Tätigkeit führt sie bis zu einer gewissen Stufe; dann benützt sie sie. Es ist der ganze menschliche Organismus vom Halbflüssigen durchdrungen, in dem astralisch orientierte Tätigkeit waltet.

Diese Tätigkeit lebt sich aus in Absonderungen, die in der Bildung des Organismus nach der Richtung seiner höheren Glieder hin ihre Verwendung finden. Man hat eine so gerichtete Absonderung in den Drüsenerzeugnissen zu sehen, die in der Ökonomie der Organismuswirksamkeit ihre Rolle spielen.

Man hat dann neben diesen Absonderungen nach dem Innern des Organismus diejenigen, die eigentliche Abscheidungen nach außen sind. Man irrt, wenn man in diesen nichts weiter sieht als dasjenige, was der Organismus von den aufgenommenen Nahrungsstoffen nicht brauchen kann und deshalb nach außen wirft. Es kommt nämlich nicht darauf an, dass der Organismus Stoffe nach außen absondert, sondern dass er diejenigen Tätigkeiten vollzieht, die zu den Ausscheidungen führen. In der Verrichtung dieser Tätigkeiten liegt etwas, das der Organismus für seinen Bestand braucht. Diese Tätigkeit ist ebenso notwendig wie diejenige, die Stoffe in den Organismus aufnimmt oder in ihm ablagert. Denn in dem gesunden Verhältnis der beiden Tätigkeiten liegt das Wesen der organischen Wirksamkeit.

So erscheint in den Ausscheidungen nach außen das Ergebnis der astral orientierten Tätigkeit. Und sind Stoffe in die Ausscheidungen eingelagert, die bis zum Unorganischen getrieben sind, dann lebt in diesen auch die Ich-Organisation. Und dieses Leben der Ich-Organisation ist sogar von ganz besonderer Wichtigkeit. Denn die Kraft, die auf solche Ausscheidungen verwendet wird, erzeugt gewissermaßen einen Gegendruck nach innen. Und dieser ist für das gesunde Sein des Organismus notwendig. Die Harnsäure, die durch den Harn abgesondert wird, erzeugt als solchen Gegendruck nach innen die richtige Neigung des Organismus für den Schlaf. Zu wenig Harnsäure im Harn und zuviel im Blut erzeugt einen so kurzen Schlaf, dass dieser für die Gesundheit des Organismus nicht hinreicht.

nach Oben