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V. Pflanze, Tier, Mensch

In dem astralischen Leibe ersteht die tierische Gestaltung nach außen als ganze Gestalt und nach innen als Gestaltung der Organe. Und die empfindende tierische Substanz ist ein Ergebnis dieses gestaltenden astralischen Leibes. Wird diese Gestaltung zu ihrem Ende geführt, so bildet sich das Tierische.

Beim Menschen wird sie nicht zu Ende geführt. Wie wird in einem gewissen Punkte ihres Weges aufgehalten, gehemmt.

In der Pflanze ist die Substanz vorhanden, die durch die auf die Erde einstrahlenden Kräfte verwandelt wird. Das ist die leblose Substanz. Man hat sich vorzustellen, dass im Pflanzenwesen fortdauernd aus der leblosen Substanz diese lebende herausgesondert wird. In ihr erscheint die Pflanzengestalt als das Ergebnis der auf die Erde einstrahlenden Kräfte. Das ergibt einen Substanzstrom. Lebloses wandelt sich in Lebendes; Lebendiges wandelt sich in Lebloses. In diesem Strom entstehen die pflanzlichen Organe.

Beim Tiere entsteht die empfindende Substanz aus der lebendigen, wie bei der Pflanze die lebendige aus der leblosen. Es ist ein zweifacher Substanzstrom vorhanden. Das Leben wird innerhalb des ätherischen nicht bis zum gestaltenden Leben gebracht. Es wird im Flusse erhalten; und die Gestaltung schiebt sich durch die astralische Organisation in das fließende Leben hinein.

Beim Menschen wird auch dieser Vorgang im Flusse erhalten. Die empfindende Substanz wird in den Bereich einer weiteren Organisation hineingezogen. Man kann diese die Ich-Organisation nennen. Die empfindende Substanz wandelt sich noch einmal. Es entsteht ein dreifacher Substanzstrom. In diesem ersteht die menschliche innere und äußere Gestalt. Dadurch wird sie zum Träger des selbstbewussten Geisteslebens. Bis in die kleinsten Teile seiner Substanz hinein ist der Mensch ein Ergebnis dieser Ich- Organisation.

Man kann nun diese Gestaltung nach ihrer Substanzseite hin verfolgen. Bei Umwandlung der Substanz von der einen Stufe zur anderen hin erscheint die Substanz als eine Absonderung der oberen Stufe von der unteren und ein Aufbauen der Gestalt aus der abgesonderten Substanz. Bei der Pflanze wird aus der leblosen Substanz die lebendige abgesondert. In dieser abgesonderten Substanz wirken die auf die Erde einstrahlenden, die ätherischen Kräfte, als gestaltbildende. Zunächst findet nicht eine eigentliche Absonderung, sondern eine völlige Umwandlung der physischen Substanz durch die ätherischen Kräfte statt. Das ist aber nur der Fall in der Samenbildung. Bei ihr kann diese völlige Umwandlung stattfinden, weil der Same durch die ihn umhüllende Mutterorganisation von der Einwirkung der physischen Kräfte geschützt wird. Befreit sich die Samenbildung von der Mutterorganisation, so gliedert sich die Kräftewirkung der Pflanze in eine solche, in der die Substanzbildung nach dem Bereich des ätherischen hinstrebt und in eine andere, in der sie wieder nach der physischen Bildung hinstrebt. Es entstehen Glieder des Pflanzenwesens, die auf dem Wege des Lebens sind und solche, die dem Absterben zustreben. Diese erscheinen als die Ausscheidungsglieder des Pflanzenorganismus. In der Rindenbildung des Baumes kann man diese Ausscheidung als an einem besonders charakteristischen Beispiele beobachten.

Beim Tier ist eine zweifache Absonderung und auch eine zweifache Ausscheidung im Gange. Zu der pflanzlichen, die nicht zum Abschlusse gebracht wird, sondern im Flusse erhalten wird, tritt die Verwandlung der lebenden Substanz in empfindende hinzu. Man hat es mit einer nach dem empfindenden Wesen hinstrebenden und einer von ihm ab, zum bloßen Leben hinstrebenden Substanz zu tun.

Aber es kommt im Organismus zu einer Wechselwirkung aller seiner Glieder. Deshalb ist auch die Ausscheidung nach dem Leblosen hin, die sich bei der Pflanze sehr stark dem äußerlich Leblosen, dem Mineralischen nähert, noch weit von diesem Mineralischen entfernt. Was in der Rindenbildung der Pflanze als Substanzbildung auftritt, die auf dem Wege zum Mineralischen hin ist und sich ablöst, je mehr sie mineralisch wird, das erscheint im Tierischen als Ausscheidungsprodukte der Verdauung. Es ist weiter von dem Mineralischen entfernt als die pflanzliche Ausscheidung.

Beim Menschen wird aus der empfindenden Substanz diejenige abgesondert, die dann Träger des selbstbewussten Geistes wird. Aber es wird auch fortwährend eine Abscheidung bewirkt, indem eine Substanz entsteht, die nach der bloßen Empfindungsfähigkeit hinstrebt. Das Tierische ist innerhalb des menschlichen Organismus als eine fortdauernde Ausscheidung vorhanden.

Im wachenden Zustande des tierischen Organismus steht Absonderung und Gestaltung des Abgesonderten, sowie auch Abscheidung der empfindenden Substanz unter dem Einfluss der astralischen Tätigkeit. Beim Menschen kommt dazu noch die Tätigkeit des Ich-Organismus. Im Schlafe sind astralischer und Ich-Organismus nicht unmittelbar tätig. Aber die Substanz ist von dieser Tätigkeit ergriffen und setzt sie wie durch ein Beharrungsstreben fort. Eine Substanz, die einmal so durchgestaltet ist, wie es von seiten der astralischen und Ich-Organisation geschieht, die wirkt dann auch während des schlafenden Zustandes im Sinne dieser Organisationen, gewissermaßen im Sinne eines Beharrungsvermögens fort.

Man kann also beim schlafenden Menschen nicht von einer bloß vegetativen Betätigung des Organismus sprechen. Die astralische und die Ich-Organisation wirken in der von ihr gestalteten Substanz auch in diesem Zustande weiter. Der Unterschied zwischen Schlafen und Wachen ist nicht ein solcher, in dem menschlich-animalische und vegetativ-physische Betätigung abwechseln. Der Tatbestand ist ein völlig anderer. Die empfindende Substanz und diejenige, welche den selbstbewussten Geist tragen kann, werden beim Wachen aus dem Gesamtorganismus herausgehoben und in den Dienst des astralischen Leibes und der Ich-Organisation gestellt. Der physische Leib und der ätherische Organismus müssen dann so sich betätigen, dass in ihnen nur die von der Erde ausstrahlenden und in sie einstrahlenden Kräfte wirken. In dieser Wirkungsweise werden sie nur von außen durch den astralischen Leib und die Ich-Organisation ergriffen. Im Schlafe aber werden sie innerlich von den Substanzen ergriffen, die unter dem Einfluss des astralischen Leibes und der Ich-Organisation entstehen; während auf den schlafenden Menschen aus dem Weltall nur die von der Erde ausstrahlenden und auf sie einstrahlenden Kräfte wirken, sind an ihm von innen die Substanzkräfte tätig, die von dem astralischen Leib und der Ich-Organisation bereitet werden.

Wenn man die empfindende Substanz den Rest des astralischen Leibes und die unter dem Einfluss der Ich-Organisation entstandene deren Rest nennt, so kann man sagen: im wachenden menschlichen Organismus sind der astralische Leib und die Ich-Organisation selbst, im schlafenden sind deren substantielle Reste tätig.

Wachend lebt der Mensch in einer Betätigung, welche ihn mit der Außenwelt durch seinen astralischen Leib und durch seine Ich-Organisation in Verbindung setzt; schlafend leben sein physischer und sein ätherischer Organismus von dem, was die Reste dieser beiden Organisationen substantiell geworden sind. Eine Substanz, die wie der Sauerstoff durch das Atmen sowohl im schlafenden wie im wachenden Zustande aufgenommen wird, muss daher in ihrer Wirksamkeit nach diesen beiden Zuständen hin unterschieden werden. Der von außen aufgenommene Sauerstoff wirkt durch seine Eigenart einschläfernd, nicht aufweckend. Vermehrte Sauerstoffaufnahme schläfert in abnormaler Art ein. Der astralische Leib bekämpft im Wachen die einschläfernde Wirkung der Sauerstoffaufnahme. Stellt der astralische Leib seine Wirkung auf den physischen ein, so entfaltet der Sauerstoff seine Eigenart: er schläfert ein.

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