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Anthroposophie

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Anthroposophie als Projekt

Anthroposophie – im Unterschied zu Philosophie und Theosophie –, ist an das Werk und Wirken Rudolf Steiners (1861-1925) gebunden. Er hat dem Begriff der Anthroposophie zwischen 1902 und 1925 einen unverwechselbaren Inhalt gegeben. Jeder, der sich heute mit Anthroposophie auseinandersetzt, sei dies in Abgrenzung oder Zustimmung, muss sich mit dem Werk Steiners auseinandersetzen. Dieses hat im 20. Jahrhundert eine breite Wirkungsgeschichte entfaltet, zu der auch eine breit gefächerte kritische Rezeption gehört.

Wenn Anthroposophie hier als Projekt bezeichnet wird, dann deswegen, weil sie nach Steiners Auffassung durch sein Lebenswerk nicht abgeschlossen wurde. Schon ihre Grundlegung und Entfaltung zwischen 1883 und 1925 ist durch permanenten Wandel und Vielfalt der Perspektiven gekennzeichnet. Der Facettenreichtum dieses Werkes lässt es kaum zu, von der Anthroposophie zu sprechen. Was Steiner in seinen »Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften« 1897 schrieb, gilt auch für seine Anthroposophie als »Philosophie über den Menschen«: »Es handelt sich nicht darum, dass alle Menschen das gleiche über die Dinge denken, sondern nur darum, dass sie, wenn sie über die Dinge denken, im Elemente der Wahrheit leben ... Man kann daher die Gedanken eines anderen nicht als solche betrachten, und sie annehmen oder ablehnen, sondern man soll sie als die Verkünder seiner Individualität ansehen ... Eine Philosophie kann niemals eine allgemeingültige Wahrheit überliefern, sondern sie schildert die inneren Erlebnisse des Philosophen, durch die er die äusseren Erscheinungen deutet.«

Die Anthroposophie, die in der zeitgenössischen Rezeption vielfach als abgeschlossene Offenbarung aufgefasst wurde, hat sich in der neueren Anthroposophieforschung als Projekt, als unabgeschlossener Entwurf erwiesen. Die spirituelle Bewegung, die heute an das Werk Rudolf Steiners anknüpft, betrachtet dieses als Ausgangspunkt für einen unabschließbaren Forschungsprozess, nicht als geschlossenes System von Lehren. In den 1990er Jahren hat diesbezüglich in der sogenannten anthroposophischen Bewegung eine grundlegende Wandlung stattgefunden. Die anthroposophische Bewegung, ein pluralistisches, kaum definitiv bestimmbares soziales Gebilde, sieht in der Mehrheit ihrer Vertreter die Notwendigkeit, Inhalt und Begriff der Anthroposophie neu zu bestimmen.

Eine solche Neubestimmung kann und muss jedoch vom Werk Steiners ausgehen. Zu was für Ergebnissen sie führt, wird das 21. Jahrhundert zeigen.

Die von Rudolf Steiner selbst herausgegebenen Schriften finden Sie unter »Grundlagen«.


Geschichte

Beiträge zur Geschichte der von Rudolf Steiner begründeten Anthroposophie. Diese Abteilung schließt sowohl die Wirkungsgeschichte seines Werkes, als auch die Geschichte der von ihm angeregten esoterischen und exoterischen Praxen ein.


Erweiterungen

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat sich das Projekt Anthroposophie permanent weiter entwickelt. Bedingt durch die geschichtlichen Wandlungen wurde es von Befürwortern wie Kritikern in immer neuem Licht gesehen und neu formuliert. Auch heute findet diese dauernde Neukonzeption von Anthroposophie statt. Eines der Gebiete, auf dem diese Veränderungen erarbeitet werden, ist die Esoterikforschung. Diese Forschung stellt einen der zukunftsoffenen Zweige der akademischen Welt dar.


anthroblog

anthroblog oder anthro’blog hat nichts mit Anthropologie zu tun. Im Anthroblog geht’s um Anthroposophie. Was ist der Unterschied zwischen Logie und Sophie? Es ist wie mit Theologie und Theosophie: die eine handelt von Begriffen, die andere von der Anschauung und Erfahrung des Göttlichen. Ebenso geht es im Anthroblog um die Anschauung und Erfahrung des Menschlichen …

Der anthroblog beteiligt sich nicht an Polemiken oder Parteibildungen. Er setzt sich mit Dingen auseinander, die wirklich wissenswert oder symptomatisch für den Geisteszustand unserer gegenwärtigen (westlichen) Gesellschaften sind.

zum anthroblog


trithemius verlag

Der trithemius verlag existierte von 1993 bis 2005 unter der Leitung von Lorenzo Ravagli in München. Er spielte eine maßgebliche Rolle bei der Etablierung einer wissenschaftlich-kritischen Selbstreflexion in der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung. Nachdem der von ihm angeregte Bewusstseinswandel im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts vom anthroposophischen Mainstream aufgegriffen worden war, stellte er seine Publikationstätigkeit ein.

Zur Backlist des trithemius verlags


Publikationen

Buchpublikationen des Webmasters

Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 1

Das Werk »Selbsterkenntnis in der Geschichte« bietet ein Jahrhundert Anthroposophie in verdichteter Form. Erschienen ist inzwischen der erste Band. Worum es geht, beschreibt die Einleitung, von der hier ein Auszug folgt.

Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, eines der aufregendsten spirituellen Experimente des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive eines teilnehmenden und zugleich kritischen Beobachters im Kontext der zeitgenössischen Geschichte nachzuzeichnen und zu interpretieren. Der Standpunkt des Verfassers dieses Versuchs befindet sich aufgrund der von ihm angewandten Forschungsmethode, die nicht nur ihren Gegenstand, sondern auch die Hervorbringung ihres Gegenstandes beobachtet, zugleich innerhalb und außerhalb dieses Experiments.

Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt nicht auf Institutionen oder Organisationen, sondern auf den Debatten, die über das Selbstverständnis der Anthroposophen geführt wurden. Gesellschaft und Bewegung sind in hohem Grade selbstreflexiv; die permanente Diskussion über die anthroposophische Identität gehört damit zum Kern der Geschichte beider. Der anthroposophische Identitätsdiskurs durchdringt alle Arbeitsfelder und sozialen Netze, die sich auf die eine oder andere Art dem gemeinsamen Ursprung verbunden fühlen, auf den sie sich beziehen. Eine Geschichte der anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung muss daher als Geschichte ihrer Diskurse über das eigene Selbstverständnis geschrieben werden. Dass es sich bei einer solchen Diskursgeschichte um eine spezifisch anthroposophische Form von Historiographie handelt, ergibt sich auch aus einem weiteren Gesichtspunkt.

Das Buch kann hier erworben werden. Oder in jeder Buchhandlung

Mehr zum ersten Band


Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 2

Der Zeitraum, den dieser zweite Band der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung umfasst, wurde von Albert Steffen und Rudolf Grosse geprägt. Albert Steffen war bis zu seinem Tod 1963 Vorsitzender der Gesellschaft.

Mit ihm starb das letzte Mitglied des Gründungsvorstandes, das von Rudolf Steiner berufen worden war. Solange er lebte, war der zweite große Konflikt, der zu einer Sezession innerhalb der Gesellschaft geführt hatte, der Streit mit Marie Steiner und dem von ihr gegründeten Nachlassverein um das geistige Erbe des Gründers von Gesellschaft und Bewegung nicht zu lösen.

Noch zu Steffens Lebzeiten gelang es allerdings, die Nachwirkungen des ersten großen Konflikts zu beseitigen, der 1935 zum Ausschluss zweier Gründungsmitglieder des Vorstandes, Ita Wegmans und Elisabeth Vreedes, sowie dem Ausschluss der englischen und holländischen Landesgesellschaft und ihrer führenden Persönlichkeiten geführt hatte. 1960 schloss sich die holländische Landesgesellschaft wieder der Muttergesellschaft an, einige Jahre später folgte ihr die englische Landesgesellschaft.

In der von 1966 bis 1984 dauernden Ära unter dem Vorsitz Rudolf Grosses stand die Gesellschaft vor der Aufgabe, den unbewältigten Konflikt um das Erbe Rudolf Steiners zu lösen, der sich in Gestalt des sogenannten Bücherstreits 1968 zuspitzte und zu einer weiteren Sezession führte.

Seit dem Anbruch des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts begann die anthroposophische Bewegung aber auch durch den Bau von Schulen, die Gründung von Studienstätten, die Erzeugung ökologischer Produkte, die Eröffnung von Krankenhäusern, ja sogar die Gründung von Universitäten als sozialreformerische Bewegung immer mehr in Erscheinung zu treten. Die zunehmende Breitenwirksamkeit stellte die Anthroposophische Gesellschaft vor die Frage, ob und wie sie ihre spirituelle Substanz zu bewahren vermochte. Die Wahrnehmung dieses Problems löste eine Suche nach ihrer Identität aus. Diese führte ab der Mitte der 1970er Jahre zur Konsolidierung ihres Gründungsmythos. Im Zentrum dieses Mythos standen die Erzählungen über die Stiftung der Gesellschaft durch die Weihnachtstagung 1923/24, das Fortwirken Rudolf Steiners in ihr und die Heilung des Karmas ihrer Mitglieder.

Das Buch kann hier erworben werden. Oder in jeder Buchhandlung

Mehr zum zweiten Band


Selbsterkenntnis in der Geschichte. Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 3. Vom Mythos zur Verfassungskrise 1983–2000.

Die beiden letzten Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende stellten die Anthroposophische Gesellschaft vor bedeutende Herausforderungen: einen beispiellosen Aufschwung der Tochterbewegungen ab den 1990er Jahren und eine tiefgreifende Krise in ihrem Selbstverständnis.

Die Anthroposophie etablierte sich als alternative Kulturbewegung. Gleichzeitig wurde ihre große spirituelle Erzählung von religiösen und politischen Gegenströmungen in Frage gestellt. Die anthroposophische Bewegung sah sich mit politischen Kampagnen konfrontiert, auf die sie entsprechende Antworten finden musste. Ihre geistige und rechtliche Verfassung wurde für sie selbst zum Problem. Die 1990er Jahre waren gekennzeichnet von der Suche nach Orientierung in einem unüberschaubar werdenden Umfeld. Gebieterisch erhob sich der delphische Ruf nach Selbsterkenntnis, der sowohl an die einzelnen Mitglieder Gesellschaft als auch an die Gesellschaft als Ganzes gerichtet war.

615 Seiten, ISBN 978-3-9821354-9-6. Erhältlich bei amazon oder www.glomer.com Preis: € 58,–


Rudolf Steiners Weg zu Christus. Von der philosophischen Gnosis zur mystischen Gotteserfahrung.

Die Christologie ist ein zentrales Thema im Werk Rudolf Steiners. Von seinen frühesten philosophischen Schriften an gehören Wesen und Bedeutung des Göttlichen zu den am häufigsten behandelten Fragestellungen. Dass Steiner seit 1901 aus einer genuinen mystischen Christuserfahrung sprach, ist kaum zu überhören.

Wer aber war Christus für Steiner? Der Philosoph und Geistesforscher hat es seinen Lesern nicht leicht gemacht, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Das aber liegt am Gegenstand, nach dem gefragt wird. Auch das Christentum hat die vielfältigsten, sich gegenseitig widersprechenden Antworten gegeben.

Die vorliegende Studie verfolgt die spannende Entwicklung des Gottesbewusstseins im Werk Rudolf Steiners von seinen ersten Publikationen bis zu seinem Tod.


Rudolf Steiner - Biografische Miniaturen

Ende 1912 trennte sich die von Rudolf Steiner geleitete Deutsche Sektion von der Theosophischen Gesellschaft Annie Besants. Im Februar 1913, bei der ersten Generalversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft in Berlin, hielt Steiner einen autobiografischen Vortrag, in dem er auf seine Kindheit zurückblickte. Darin teilte er einige intime Details mit, die sich sonst nirgends erwähnt finden.


Das Evangelium der Bewusstseins-Seele.

Vor hundertzwanzig Jahren schrieb Rudolf Steiner ein Buch, das eine Anleitung zum selbständigen Denken ist: »Die Philosophie der Freiheit«. Mit dieser Anleitung befasst sich die vorliegende Schrift, denn der Verfasser ist der Überzeugung, dass die Tiefen der »Philosophie der Freiheit« noch längst nicht ausgelotet sind.


Meditationsphilosophie. Untersuchungen zum Verhältnis von Philosophie und Anthroposophie.

Die Philosophie ist ein Weg zur Initiation, fern von New Age, Guruismus und bewusstseinsverdunkelnder Ekstatik. Insbesondere der bis in die Gegenwart lebendige Platonismus hat das Wissen von der initiatorischen Aufgabe der Philosophie seit ihrem Ursprung lebendig erhalten.
In seiner »Philosophie der Freiheit« hat Rudolf Steiner den Initiationsweg des philosophischen Denkens paradigmatisch für die Moderne dargestellt.


Gespaltenes Antlitz. Amerika auf der Suche nach seiner Identität.

Amerika - Land der unbegrenzten Widersprüche. Als Weltpolizei versucht die einzige noch verbliebene Supermacht, westliche Werte zu verteidigen, die sie selbst eklatant verletzt.


Anthroposophie und der Antisemitismusvorwurf. Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit.


Anthroposophie und der Rassismusvorwurf. Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit.


Aufstieg zum Mythos. Ein Weg zur Heilung der Seele in apokalyptischer Zeit.

Wir können nicht so weiterleben wie bisher. Diese Einsicht Peter Sloterdijks bildet auch die Grundlage für die Untersuchungen dieses Buches. Die apokalyptische Einsicht fordert uns dazu auf, unsere Gegenwart und Zukunft mit anderen Augen zu betrachten. Die Moderne hat sich bisher als Endprodukt der Evolution verstanden, das aus der Entmythologisierung hervorgegangen ist. Vom Mythos zum Logos, hieß die Devise.


Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling. Ein Schlüssel zu Harry Potter. Was steckt hinter dem Erfolg von Harry Potter? Wie gelingt es Joanne K. Rowling, gleichermaßen Erwachsene wie Kinder zu faszinieren?


Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie.Ravaglis Untersuchung zeigt die bedeutende Rolle, die die Anthroposophie im gesellschaftlichen Diskurs der wilhelminischen Ära und der Weimarer Republik spielte. Sie dokumentiert, in welcher Form sich die militant-konservativen und rechts-revolutionären Kreise dieser Gesellschaft von der Anthroposophie absetzten.


Zanders Erzählungen: Eine kritische Analyse des Werkes »Anthroposophie in Deutschland«.

Die vorliegende Arbeit stellt eine exemplarische Untersuchung der Zanderschen Hauptthesen dar. Diese Hauptthesen lauten: - der Begründer der Anthroposophie war ein opportunistischer Eklektiker, - seine geistige Biografie ist von Brüchen gekennzeichnet ist, die er verschleierte, - er schöpfte den Inhalt der Anthroposophie in seinen wesentlichen Teilen aus der damals zugänglichen theosophischen Literatur, - dieser Inhalt ist letztlich inexistent, - die wesentlichen Antriebe in Steiners Leben waren Macht- und Geltungstrieb.


Kontinuität und Wandel. Zur Geschichte der Anthroposophie im Werk Rudolf Steiners.

Kontinuität und Wandel ist die exemplarische Darstellung der Schritte Rudolf Steiners auf dem Weg von der Philosophie zur Anthroposophie. Zugleich können die Studien Lorenzo Ravaglis und Günther Röscherts als eine Antwort auf die immer wiederkehrende Frage Was ist Anthroposophie? gelesen werden.


Jahrbuch für anthroposophische Kritik 1993-2005.



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